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Publikationen, Zeitschriftenaufsätze, Nachrichten - die Texte in unserem Archiv ergeben ein umfassendes Bild von unserer Festivalgeschichte. Durchstöbere sie hier:
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Inwiefern lassen sich Akte der Wiederherstellung, Wiederveröffentlichung und Zugänglichmachung von Dokumenten als künstlerische Gesten denken? Was passiert beim erneuten Veröffentlichen von bereits publizierten Dokumenten? Für Hate Library, eine Installation im Rahmen der transmediale 2018, hat Nick Thurston öffentlich zugängliche Social Media- und Webforums-Diskussionen zwischen Mitgliedern rechtsextremer Gruppen aus ganz Europa in einen Ausstellungsraum überführt. Bezugnehmend auf Harun Farockis politische Filmtradition, Lisa Gitelmans Soziologie der Dokumente, Eyal Weizmans Forensische Ästhetik, Methoden des File Sharings und Leakings wie auch auf seine eigene Praxis untersucht Thurston, wie Dokumente durch ihr "soziales Leben" zu Gegenständen des öffentlichen Interesses werden können – über ihre Wiederveröffentlichung, Weiterverbreitung und die Auseinandersetzung mit ihnen.

Bedeutet die Aneignung grenzüberschreitender kultureller Ausdrucksformen und Taktiken durch rechte Subkulturen das Ende für progressive und spielerische Subkulturen? Auf der transmediale 2018 face value haben Florian Cramer und Angela Nagle in dem Gespräch „Better Think Twice: Subcultures, Alt-s, and the Politics of Transgression“ diskutiert, wie diese Frage mit einem übertriebenen Glauben an den inhärent progressiven und linken Charakter von Subkulturen sowie mit einer längeren Geschichte mehrdeutiger Jugend-, Pop- und experimenteller Kunstpraxen zusammenhängt. Angesichts des heutigen Zusammenspiels zwischen alternativen und Mainstream-Öffentlichkeiten und dem politischen Leben zeigt David Garcias Antwort auf die Cramer- und Nagle-Diskussion jedoch, dass eine „Volkspolitik“ der Linken immer noch von Bedeutung sein kann. 

 

Die Jury freut sich, das ausgewählte Residency-Projekt bekanntzugeben.

With their ongoing research and documentary film project Good Life, the collabortive duo Viktorija Šiaulytė and Marta Dauliūtė undertake an investigation into the narrative of innovation and flexibility, its social and political implications.

Der research/PhD Workshop RESEARCH VALUES trug zum Festivalprogramm von transmediale 2018 face value bei und das sich einer Bestandsaufnahme widmete, einer Erfassung der Umstände unserer Zeit in ihrem Kern – um zu verstehen, wie man sie verändern könnte.

Das Programm der transmediale 2018 face value umfasst mehrere Workshops. Diese werden aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen nicht von den regulären Festival- und Tagespässen abgedeckt. Um an einem Workshop teilzunehmen, registrieren Sie sich bitte vorab über Eventbrite.

Performances können in diesem Jahr auch ohne Ticket besucht werden – der Eintritt ist frei. Ausgenommen ist James Ferraro presents: Plague, eine eigens für die transmediale 2018 realisierte Science-Fiction-Oper des kritischen Futuristen James Ferraro. Die beiden in Kooperation mit dem CTM Festival 2018 präsentierten Performance-Abende sind nicht in den regulären Festival- und Tagespässen enthalten – jetzt Tickets sichern!

Die transmediale Marshall McLuhan Projects sind eine Kooperation zwischen transmediale und der Botschaft von Kanada. Im Jahr 2018 umfassen sie Megan Bolers Marshall McLuhan Lecture und das von Baruch Gottlieb mit Marie-José Sondeijker kuratierte Partnerprojekt Feedback #2: Marshall McLuhan and the Arts. War and Peace in the Global Village.

Als öffentliche Referenzquelle erforscht Hate Library die Sprache rechtsextremer politischer Gruppierungen und Parteien im heutigen europäischen Raum – und dabei insbesondere deren Nutzung von Onlineforen als Orte der Rekrutierung und Kollaboration. Die miteinander verschränkten Elemente der Bibliothek vermischen Allegorie und Buchstäblichkeit miteinander, indem sie Texte als dokumentarische Kunstwerke auf einer symbolischen und sozialen Bühne des Lesens, Verstehens und Dialogs präsentieren. Hate Library dokumentiert eine Vielzahl der Positionen, die rechte und rechtsextreme Gemeinschaften einnehmen.

Territories of Complicity nimmt das Bild des Freihafens zum Ausgangspunkt, um zu erforschen, wie verdeckte Systeme, technologische Infrastrukturen und Ausnahmegebiete unsere wirtschaftlichen, soziopolitischen Wirklichkeiten formen. Als dynamische Kreuzung globaler Zirkulationssysteme, mit getarnten Zuständigkeiten und opportunistischen Ausnahmeregelungen, verweist der Freihafen auf die Komplizenschaft des Staates in der Bevollmächtigung und Absicherung eines globalen Kapitalismus. Gleichzeitig stellt er ein Gegenbild zu blockierten Migrationsbewegungen dar. Vor dem Hintergrund eines weltweit erstarkenden Nationalismus und populistischen Forderungen nach Obergrenzen oder Mauern – vorgeblich zum Schutz der eigenen Wirtschaft und nationaler Werte – untersuchen die gezeigten Arbeiten die weit zurückreichenden Beziehungen von Territorium, Wertanhäufung und der rassifizierten Kontrolle von Körpern.

Territories of Complicity wurde im Rahmen von New Networked Normal gemeinsam mit Abandon Normal Devices, Centre de Cultura Contemporània de Barcelona, The Influencers und STRP mit Unterstützung durch das Creative Europe-Programm der Europäischen Union produziert.

Die Konferenz der transmediale 2018 nutzt face value als Ausgangspunkt, um sich mit der Krise von Politik, Werten und Bedeutungen in der heutigen ökonomisierten Welt auseinanderzusetzen. Sie untersucht die seit Langem etablierten Beziehungen zwischen Kapitalismus und Rassismus sowie Neoliberalismus und Faschismus; dabei beleuchtet sie auch die Rolle der Medien in ihren gegenwärtigen alarmierenden Formierungen. Sie betrachtet, wie Vorurteile und Formen von Diskriminierung innerhalb der algorithmischen Kultur verstärkt werden, und nimmt die Prozesse der Wertschöpfung in den Blick, die an der Verbreitung, Filterung und Kategorisierung von Informationen beteiligt sind. Indem es sich mit der Frage beschäftigt, wie Gewalt und Hass in der Mediensphäre verstärkt werden, stellt das Konferenzprogramm die Nutzungsweisen von Kommunikationstechnologien infrage – unterstreicht aber auch die Macht der Sprache und diskutiert, wie konstruierte Unterschiede den Kapitalismus funktionieren lassen.

Vor dem Hintergrund der thematischen Schwerpunkte von face value präsentiert das Film- und Videoprogramm des Festivals eine internationale Auswahl experimenteller, essayistischer und dokumentarischer Kurzfilme. Die Beschäftigung mit Wert und Werten erfordert Selbstreflexion, welche die Macht von Bildern und Sprache hinterfragt; das Mittel der kritischen Analyse verbindet sich in den historischen und zeitgenössischen Arbeiten mit künstlerischer Subversion und visionärem Denken. Neben dem eigens für die transmediale entwickelten Projekt von Stefan Panhans und Andrea Winkler sowie der Deutschlandpremiere von Eric Baudelaires Also Known As Jihadi ist eine weitere Besonderheit geboten: das von Stefan Rusu kuratierte Programm Nothing To Lose: The Melancholy of Resistance mit Filmen aus Südostasien.

Seiten

/artwork

eteam
Year: 
2004
Format: 
film/video
Edition: 
2004

/event

Related participants: 
Sandra Naumann
Şirin Bahar Demirel
Date: 
30.01.2014

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/text

Das CTM Festival sucht erneut nach Künstler_innen, die spannende Radio- und Live-Sounds entwickeln.