Technology Languages of the Past, Present, and Future

Technology Languages of the Past, Present, and Future

Date: 
04.03.2017 13:00
Edition: 
2017
Format: 
Hybrid Event
Location: 
Studio

Moderiert von Daphne Dragona, Kristoffer Gansing, Florian Wüst

Von Social-Media-Bots bis zu selbstfahrenden Autos – Sprachtechnologien stehen im Zentrum gegenwärtiger Debatten um Künstliche Intelligenz und Automatisierung. Zwischen Menschen und Computern ist Sprache zugleich eine Schnittstelle für Anweisungen und ein Mittel der Repräsentation. Schon früh haben Künstler_innen den Raum der Handlungsfähigkeit, Wirkmacht und Kontrolle im Zusammenspiel von menschlichen und nichtmenschlichen Sprachen erkundet. Zum Anlass des 30-jährigen Bestehens der transmediale haben wir eine Reihe von Künstler_innen, Theoretiker_innen und Kurator_innen dazu eingeladen, Artefakte aus den Festivalarchiven zu kommentieren. Sie werden mit uns sowohl klassische als auch weniger bekannte Filme, Softwarekunst, Texte und andere Arbeiten beleuchten, die der flüchtigen Geschichte von sich wandelnden Sprachen in Medientechnologien ebenso nachspüren, wie der Sprache selbst als Technologie.

13:00–13:30 Rotron von Rotraut Pape
Screening mit anschließendem Gespräch zwischen Rotraut Pape und Florian Wüst

In ihrem witzigen Video Rotron von 1982, das für die zweite Ausgabe von Infermental produziert wurde, persifliert Rotraut Pape – mit Helium-Stimme und einem Telefon ausgestattet – in wenigen Minuten den Science-Fiction-Klassiker Tron. Pape und Wüst sprechen zudem über die Videomagazin-Kultur der 1980er Jahre sowie die Geschichte des Festivals.

13:30–14:00 Videolabyrinth von Friederike Anders, Ilka Lauchstädt und Mari Cantu
Mit Friederike Anders

Das ursprünglich bei der ersten transmediale präsentierte Videolabyrinth (1988) ist eine Reihe aus drei surrealen, interaktiven Videospielen, die digitale Software mit analoger Video-8-Technologie verbindet. Friederike Anders, eine der damaligen Autor_innen, spricht mit uns über dieses wegweisende Projekt des nicht-linearen und interaktiven Geschichtenerzählens.

14:00–14:30 Netochka Nezvanova
Mit Florian Cramer

Netochka Nezvanova (NN) war eine frühe Online-Identität, die von einem Kollektiv aus Künstler_innen und Programmierer_innen genutzt wurde, um audiovisuelle Software zu veröffentlichen und Mailinglisten mit spam-artiger Code-Poesie zu infizieren. Der Theoretiker Florian Cramer spricht mit uns über das Vermächtnis von NN. Er gehörte 2001 zu der transmediale-Jury, die NN den ersten Software Art Award verlieh (geteilt mit Adrian Ward).

15:00–15:30 Involuntary Conversion von Jeanne C. Finley
Screening mit anschließendem Kommentar von Caspar Stracke

Jeanne C. Finleys Video von 1991 beleuchtet auf abschreckende und entlarvende Weise jenen bürokratischen Technosprech, der unsere Alltagsleben in einen Science-Fiction-Zustand der ständigen Furcht versetzt. Involuntary Conversion wurde 1992 beim 5. VideoFest gezeigt. Wie Caspar Stracke ausführen wird, ist das Thema der Arbeit aktueller denn je.

15:30–16:00 Agent Ruby von Lynn Hershman Leeson
Mit Valie Djordjevic

Agent Ruby ist eine KI-Web-Agentin, die seit 1998 mit Nutzer_innen chattet. Valie Djordjevic wird die Bedeutung von Geschlecht und Affekt in der Mensch-Maschine-Kommunikation diskutieren und über Ruby und weitere zeitgenössische Fembots sprechen.

16:00–16:30 Human Browser von Christophe Bruno
Mit Manon Kahle

Human Browser ermöglicht es Menschen, das Netz zu verkörpern. Die Schauspielerin Manon Kahle, die Human Browser bei der transmediale 2006 aufführte, wird das System erneut anwenden und das Publikum einen ungewöhnlichen Wettstreit zwischen Nutzer_in und Maschine erleben lassen.

 

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