Mit der ausgedehnten und intensivierten Nutzung des Internet begann sich im technologischen Diskurs auch die Angst vor der Informationsüberlastung auszubreiten. Die Angst nämlich, dass das „Gewicht“ der riesigen Menge an Informationen, die Computersysteme produzieren und User konsumieren, irgendwann zu einem Zusammenbruch führen wird – und zwar nicht nur im Hinblick auf die User, sondern die ganzen Systeme. Mit der Brutalität dieser Art von Überlastung und des etwaigen Zusammenbruchs hat sich die australische Gruppe SPK auseinandergesetzt, als sie 1981 ihr Debütalbum Information Overload Unit veröffentlichte, auf dessen Cover-Abbildung einem Mann durch ein Loch in seinem Schädel am Gehirn herumgedoktert wird. Ästhetisch in der Ecke des Industrial (schriller Noise, tiefe Drones und nihilistische Verweise auf politische Ereignisse) besteht das Album aus zwei Seiten („Face ULTRA“ und „Face HYPER“) und liefert Tracks wie „Stammheim Torturkammer“, „Berufsverbot“ und „Retard“. Lange bevor das Internet die Schädel der User mit dem Versprechen unbegrenzter Information penetrierte, griff dieses Album bereits die Idee der Informationsüberlastung auf desorientierende und dreckig-dunkle Weise auf.