In Search of the Castle
In Search of the Castle
Mit einer Fischaugenlinse filmen die Videokunstpioniere Steina und Woody Vasulka ihre Fahrt durch industrielle Stadtlandschaften, Vorstädte und ländliche Gebiete und unterlegen diesen Bilderfluss mit verzerrten elektronischen Sounds. Zunächst wirkt In Search of the Castle noch wie ein normales Home-Video von Alltagsaktivitäten. Die Szenerie außerhalb des Autos ist naturalistisch und bekannt, aber je weiter die Suche geht, desto mehr wird die Aufzeichnung von Signalstörungen durcheinander gebracht, die die Bilder verdoppeln, übereinander schichten und verpixeln – manchmal bis zur völligen Unkenntlichkeit. Außerdem scheint jetzt der Soundtrack, diesen Bewegungen zu folgen (oder vielleicht sogar von ihnen erzeugt zu werden) und es bleibt kein Raum mehr für das Hören „echter“ Geräusche. Die „Suche“ begibt sich in eine abstrakte, hybride Umgebung, wo Körperliches und Elektronisches, echtes Erleben und Technologie zu einer experimentellen Untersuchung informationellen Rauschens verschmelzen – eine Herausforderung an konventionelle Wahrnehmung und Orientierungssinn.
(Image: Copyright the artist and imai Duesseldorf, 2012)