In einer 2013 in Russland getätigten Umfrage gaben 78% der Befragten an, Schwule und Lesben seien krank, unmoralisch oder geistesgestört. Diesem Trend folgten viele Leute, indem sie begannen mit dem Stichwort „Homophobie“ Geld zu machen, da es sich anscheinend als rentabel erweist. Einer dieser glücklichen Geschäftsleute ist Maxim Martsinkevich ‘Tesak’ (der Name bedeutet im Russischen „großes Messer“), ein früherer Neo-Nazi-Aktivist, der die landesweite Organisation Occupy Pedofilyai gegründet hat. Sie gibt vor Pädophile zu jagen, doch in Wirklichkeit lockt und foltert sie Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle. Das Projekt basiert auf der Arbeit mit Found Footage: Alle Videos wurden auf YouTube gefunden. Die Künstlerin hat Videos von Occupy Pedofilyai ausgewählt, in denen sehr unterschiedliche junge Pro-Aktivisten aus mehr als 50 Städten ''Pädophile“ fangen und sie niedermachen. Die Videos von Martsinkevich und seinen Anhängern sind unter Russen sehr beliebt; Tesak hat tausend Follower auf seiner Webseite und mehr als 100 weitere öffentliche Seiten. All Aktivisten arbeiten auf die gleiche Art: Die Aktivisten, die sich zuvor noch nie gesehen haben, stellen dem Opfer die gleichen Fragen und wenden die gleiche Gewalt an. Indem das Video in die typischen Fragen und Wiederholungen unterteilt wird, dekonstruiert die Künstlerin das Video und konstruiert einen Schritt-für-Schritt-Guide zum Lynchen von Menschen. Die Künstlerin folgt dem Mechanismus der Überschreitung, um die Solidarität der Intoleranz in der Gruppe zu zeigen. Maria Kramar hat das Werk nicht öffentlich auf YouTube gepostet, weil sie es für zu riskant hielt. Sie zeigte es in verschiedenen Galerien, doch niemals den Weblink selbst.