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Jury: Reinhard Braun, Gina Czarnecki, Piotr Krajewski

Die Frage nach „innovativen Ansätzen zur Entwicklung von Bewegtbildem im Zeitalter der digitalen, interaktiven und netz-basierten Medien“ lässt sich kaum in einen pragmatischen Kriterienkatalog zur Beurteilung oder auch nur für die Taxinomie der letztendlich vorliegenden Einreichungen übersetzen: die Entgrenzung des Bildbegriffs (...) hat dessen (wenn auch nur hypothetische) Fixierung und Abgrenzung erheblich erschwert. Bezugspunkte und Themen werden zunehmend ähnlicher und die Globalisierung beherrscht die Sprache des Visuellen. Unser historisches Vertrauen in das Bild als Wahrheitsträger wird durch dessen Wiederaufbereitung konterkariert, der „Anschein der Authentizität“ wird zum Software-Filter und die Wahrheit, oder die Suche danach, hat sich vom Bild selbst zu den notwendigen Produktionsmitteln hierfür verlagert. Bilder sind die komplexe Sprache miteinander verbundener Erfahrungswelten, die das Verständnis von Kontext, Geschichtswissen, Politik und technischer Entwicklungen voraussetzt. Die Resonanz der Bilder ist j edoch mächtig und visuelle Schönheit, Rhythmus, Humor und unsere Faszination für Zeit und Raum entlockt uns eher eine emotionale als eine rein rationale Reaktion. Aus diesem Grund verlagerte sich die Diskussion über die Einreichungen oftmals auf die Fragen nach einer Positionierung des Bildes, gerade nicht stilistisch oder ästhetisch, sondern was den kulturellen Ort der Bilder anbelangt, inwiefern eine Art „politics of the signifier“ (Benjamin Buchloh) in Erscheinung treten mag. Denn vor allem dieser Ort des Bildes, der Ausgangspunkt seiner Zirkulation und Bedeutungsentfaltung steht im Mittelpunkt dessen, was zuerst einmal aufzubauen ist.

Lobende Erwähnungen
Dolores from 10 to 10 Coco Fusco (cu/us)
Reality Over Zdeno Hlinka (sk)
soft cinema Lev Manovich (us)
Andreas Kratky (de)
Besenbahn
Dietmar Offenhuber (at)
Bardosphere Andrzej Urbanski (pi)