Die media lounge stellt neben den für den transmediale award nominierten Wettbewerbsarbeiten in den Kategorien Inter­ active und Artistic Software [Projektbeschreibungen siehe Seiten 20-23] weitere wichtige, künstlerische Arbeiten aus dem Interactive-Wettbewerb vor.
Die hier vorgestellten Projekte lassen sich grob in drei Gruppen aufteilen: Zum einen ergab sich aus den rund 270 interna­ tionalen Einsendungen im Bereich Interactive, von denen knapp 150 auf Netzprojekte und CD-ROM- oder DVD-ROM- basierte Arbeiten fielen, ein deutlicher Schwerpunkt von audiovisuellen Kompositionssystemen. Die ausgewählten Projekte entstammen ganz unterschiedlichen künstlerischen Kontexten, und gerade die individuelle Bewertung der Komponenten, die solche audiovisuelle Systeme bilden, kann im Vergleich erhellend sein.
Zum anderen zeigte es sich, dass Projekte, die eher den klassischen Genres wie Netzkunst und Interactive Storytelling verbunden sind, und damit weniger eine formale Entwicklung vorantreiben, dennoch durch Aussagekraft und formale Perfektion bestechen können.
Als dritter Bereich sind zu kollaborativem Handeln auffordernde Projekte zu nennen: Plattformen, die sich über den Input der Nutzer definieren und das Netz als partizipatorisches System verstehen. Dem Prinzip des „do it yourself“ folgend und Medienkompetenz fordernd und fördernd, bieten diese Projekte Handlungsmodelle an, die in der digitalen Gegenwart noch zögerlich angenommen werden, aber möglicherweise in naher Zukunft zum digitalen Alltag gehören werden.