ZUR ÄSTHETIK VON VIDEOCLIPS

ZUR ÄSTHETIK VON VIDEOCLIPS

Date: 
13.02.1998 16:00
Edition: 
1998
Format: 
Panel
Location: 
Podewil

Als die ersten Videoclips über den Bild­ schirm flimmerten,sahen deutsche Lehrer und Kulturphilosophen, beide streng gläubig in Sachen Kulturpessimis­ mus, einmal mehr den Untergang des Abendlands in nächster Nähe. Was wurde da schwadroniert über Ge­ schwindigkeit, schnelle Schnitte, Sinn­ entleerung; die Jugend würde das Lesen verlernen, die Poesie würde verloren gehen - Sexismus, Materialismus etc. pp. Man kennt das: Da kommt etwas Neues, zu dem den Älteren der Zugang fehlt, und schon scheint ein einzelnes Sand­ körnchen Im Weltengetrlebe monokau­ sal verantwortlich für die gesamte Per­ sönlichkeitsentwicklung sein.... Zugegeben, es wird eine Menge Mist bei Videoclips produziert, doch das gilt auch für Kleidung, Biersorten,Ölgemälde und sonstiges.Wäre es anders, wären w ir im Paradies. EsgibtVideoclips,diesindausgespro­ chene Kunstwerke, bei denen die Musik hinter das Bild zurücktritt, erinnert sei nur an Peter Gabriels„Sledgehammer".
Andreas Heineke, Programmchef Musik bei MTV Deutschland, stellt in den Night- fllghtsvom 13. und 15.2. Videoclips vor, die er für besonders gelungen hält. Ein Programm zum Sehen und Elören.
Doch über Videoclips kann man auch reden. Wir haben bei Dr. Michael Altrog­ ge, Soziologe und Videoclipforscher, angefragt, ob er einen Vortrag zum Thema hält, ein paar Videos aus dem Programm von Andreas Heineke und einige andere dem Diskurs aussetzt. Keine Angst, ein wissenschaftliches Seminar wird es nicht werden.

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