Media Art Installations

03.03.2017

Media Art Installations

Sie ist kein Vorgriff auf Zukunftsvisio­ nen, sondern bereits alltägliche Ge­ wohnheit: die Suche nach existenziel­ len Zusammenhängen und damit ver­ bunden die Wahrnehmung einer per­ sönlichen Identität in vielfachen Di­ mensionen. Es kann eine Art der Selbst­ findung durch Selbsterfindung bedeu­ ten, mit den Möglichkeiten neuer Tech­ nologien und mit Hilfe anderer Medien. Nicht das Klonen ist die Attraktion der menschlichen Neukonstruierung, son­ dern, so scheint es, das Entwerfen einer eigenen multivalenten Persönlichkeit, die in allen Räumen gleichermaßen Geltung beweist. In dieser Situation wird durch Aufgabe gewohnter Haltun­ gen und mit kontinuierlich wachsen­ dem Erfahrungspotential ein neues Weltmodell entstehen. Zuerst jedoch erfordert dieser Experimentierraum ei­ ne intensive Grundlagenforschung, an welcher sich die vorhandene Kreativität entzünden kann und Reibungsflächen für Visionen entstehen: keine kleine Welt am Draht, sondern die Welt erfas­ sen, so könnte eine Devise lauten.
In genau diesem Spannungsfeld liegen die Installationen, die zum diesjährigen transmedia/10. VideoFest eingeladen wurden und verschiedene Themen der Diskussionsforen im Festivalprogramm aufgreifen.
„Beperkt Houdbaar" thematisiert als eine der jüngeren Arbeiten Jaap de Jonges den Fortbestand menschlichen Seins als körperliches und geistiges We­ sen, auch über den Tod hinaus. Die In­ stallation „Sieben Früchte vom Baum des ewigen Lebens" von Rotraut Pape repräsentiert ein anderes Universum. Auf ironische Weise markiert der Aufbau eines vermeintlichen Laborver­ suchs, den Schnitt von organisch Existentem zu medial Rekonstruierba­ rem. Gleichsam Grenzgänger zwischen Vision und Pragmatismus hält Prof. Dr. Horst Prehn dem Benutzer eigene, un­ bewußte Gefühlswelten gleich einem Zauberspiegel vor Augen. In seiner bio- feedback gesteuerten Installation „Psychophysical Mirror" verschmelzen medizinisch-wissenschaftliche und künstlerische Erkenntnisse zu einer Psy­ choperformance. Im Gehänge der „Menagerie" von Wolfgang Probst und Jörg Niehage entdeckt der Betrachter eine spezielle Form von Flora und Fau­ na. Abhängig vom „Odem" ihrer Erfin­ der entwickeln diese sonderbaren Pflanzen und Kreaturen erstaunliche Entfaltungskraft und vielschichtige An­ sichten.

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