TVideo 2: Schein und Design
TVideo 2: Schein und Design
Das einzige Ziel von Fernsehsen dern ist inzwischen ein möglichst hohes "rating" - ein Maximum an Zuschauerzahlen. Bei den Priva ten ist der größtmögliche Ver kauf von Werbezeit oberstes Ziel, Diese Sender arbeiten zielgrup penorientiert, nicht nur von ihrem Programm, sondern auch von ihrem Design her. Was viele Videoschaffende jahrelang ge fordert haben, hat sich durchge setzt: Der Einzug von Video ins Fernsehen. Gemeint ist nicht der technische Träger, sondern die kulturelle Ausdrucksform.
Sender wie VOX, ARTE und Ma gazine wie ZAK oder CANALE GRANDE bedienen sich zum Teil massiv der Stilmittel, die von der Videokunst kreiert wurden. Die Frage ist, verkommen sie sie zum optischen Blickfänger, um die Sendung oder den Kanal ein- prägbar zu machen (Corporate Identity) oder um Tempo vorzu täuschen, das am Zappen hin dern soll? Dienen die Stilmittel als bloße Unterbrecher und Werbe mittel? Künstlerische Mittel werden auf sinnentleerte Blickfänger redu ziert und im Prinzip denunziert: Sie erhalten für die Mehrheit der Zuschauer die Konnotation "TV- Schnickschnack", die Ernsthaftig keit der Form geht verloren. Künstlerische Form degeneriert zum Ornament. Wir werden mit Mitarbeitern von Arte, Vox und Zak darüber streiten. Und zwar heftig. ZAK existiert seit 1988 - Politik und Zeitgeschehen ganz anders: satirisch, schräg, frech im Inhalt - ungewöhnlich und innovativ in der Verpackung. Marion För- sching gehört zur festen Redakti on von ZAK und produziert regel mäßig eigene Beiträge. CANALE GRANDE, das kritisch ironische Medienmagazin von VOX, bedient sich aller techni schen Möglichkeiten, die das Medium selbst bietet. Es will nicht belehren - es will, auf (selbst)iro- nische Weise, Fenster in die Medienwelt öffnen