Werkschau: Gert Monheim (D)
Werkschau: Gert Monheim (D)
Gert Monheim kann wohl als einer der mutigsten und enga giertesten deutschen Fernseh journalisten gelten. Er hat keine Scheu vor heißen Eisen - so hat er in "Gesucht wird,,, eine Todesursache" (1987) unfaßbare Schlampereien des Bundesgesundheitsamts aufge deckt, das wider besseres Wissen ein todbringendes Medikament nicht verboten hatte, Monheim legt sich bei seiner Arbeit durchaus mit großen Konzernen an, etwa den Farbwerken Hoechst oder Bayer, wenn es darum geht, Giftskan dale aufzudecken.
Auch Polifiker sind ihm nichf heilig: In "Wer Gewalt sät..," belegt er, wie durch Äußerun gen von Politikern die rechtsradi kalen Krawalle von Rostock mit vorbereitet wurden. Monheim fragt nach, er ist unge heuer präzise in seinem Umgang mit Fakten, in seiner Beweis führung; er verfolgt seine Ziele mit engagierter Hartnäckigkeit und kühler Distanz gegenüber der Sache gleichermaßen. Ähnlich klar und genau ist die Form seiner Sendungen, selbst komplizierte Fakten oder trocke nes Belegmaterial werden so präsentiert, daß der Zuschauer nicht den Faden verliert. Manch mal sind seine Filme spannender als ein Krimi. Die Arbeiten von Monheim haben Folgen - sei es, daß ver sucht wird, die Ausstrahlung ei ner Sendung per Gericht zu ver hindern, sei es, daß die Lösung eines Problems angeschoben wird. Wirklich oder vermeintlich. Noch spannender als seine Berichte ist möglicherweise das, was danach passiert. Er wird davon erzählen. Zwei weitere Filme stellt Gert Monheim Im Nightflight vom 17. 2. vor. "Manteuffelstr. 40. Die Geschichte eines Hauses"; Die Stadt, das Gift und der Bayer-Konzern; Gesucht wird... eine Todesursache