Ohne Bild
Ohne Bild
Der Betrachter wird kaum je die Gelegenheit haben, das Bild des Hammers zu sehen, es sei denn, er verfügt über solide Nerven. Enrique Fontanilles Skulptur kommt fast ohne Bild aus. Das Kleinod im Becken, im Brunnen - der Monitor - verführt den Voyeur und macht es ihm doch schwer. Ein einziger Hammerschlag bringt die Membrane des Lautsprechers und damit den auf ihr liegenden kleinen LGD-Monitor in Bewegung. Ton und Bild fallen zusammen. Diese ganz ungewöhnlich einfache Art, den Zusammenhang von Ton und Bild als Skulptur darzustellen, ist sinnvoll und sinnlich zugleich. Sie fasziniert und ist in ihrer unberechenbaren Plötzlichkeit abschreckend. Sie erinnert an die Schönheit des Blitzes und den Schrecken des Donners. Was ist stärker - Schrecken oder Neugier? Bei dieser Skulptur stellt sich für jeden die körperliche Frage nach der Distanz zum Objekt der Begierde.