MONTEVIDEO Tape-Program + Lecture: When Tongues Strike Silent

MONTEVIDEO Tape-Program + Lecture: When Tongues Strike Silent

Date: 
16.02.1992 18:00
Edition: 
1992
Format: 
Screening

Montevideo wurde 1978 von René Coelho in Amsterdam gegründet. Er reagierte damit auf die anregende Begegnung mit den Arbeiten von Livinus van de Bundt, dem Pionier der holländischen Videokunst. Gleich zu Beginn wurden Livinus’ Arbeiten ausgestellt. In der Folge begannen auch Künstler aus anderen Bereichen der visuellen Künste, mit dem damals noch embryonalen Medium Video zu experimentieren. Die Entwicklung von Montevideo von einer kleinen Galerie zu einem multifunktionalen Zentrum für Medienkunst hielt damit Schritt. Das Augenmerk galt der Produktion, Postproduktion, Distribution und der öffentlichen Verbreitung professioneller Arbeiten der Medienkunst, da auch die Öffentlichkeit zu einem verstärkten Interesse bewegt werden sollte. Im Verleih der Videosammlung befinden sich zur Zeit ca. 800 Titel (nationale wie internationale). Außerdem besteht ein Archiv mit ca. weiteren 500 Titeln. Technische Produktionsmittel werden zu Niedrigtarifen an Künstler ausgeliehen. Seit 1978 stellt die Galerie regelmäßig monatlich einen Künstler vor. In neuerer Zeit richtet sich das Interesse verstärkt auf Forschungsgebiete. Das Medium Video ist schon lange nicht mehr das einzige Mittel in der Arbeit mit elektronischen Medien. Die Künstler stießen auf Probleme, für die keine fertigen Lösungen parat standen. Folglich sahen sie sich gezwungen, eigene Techniken zu entwickeln. Das ironische Ergebnis ist ein Rollentausch: machten die Künstler früher sehr oft Gebrauch von den für kommerzielle Zwecke gedachten elektronischen Medien, so sind es nun sie selbst, die hierin Techniken entwickeln, die kommerzielle Anwendung finden. “When Tongues Strike Silent" ln der heutigen Zeit haben wir es mit dem lärmenden Anwachsen der Bilder- und Informationsflut zu tun, mit dem Klappern und Blubbern der Medien. Gibt es also etwas Klareres und Schöneres als die Stille? Die geistige Stille der Bilder. Die absolute Stille. Das völlige Fehlen von Sprache. Es ist meine feste Überzeugung, daß in jedem Bild ein Geist haust, dessen Erweckung die Zungen zum Schweigen bringen kann.” Maurice Nio

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