On Resentment
On Resentment
Ressentiment scheint der vorherrschende Affekt unserer Zeit zu sein. Als Ausdruck wie auch als Erfahrung wurde dieser im Internet bereits viel diskutiert, vor allem im Hinblick auf seine zentrale Rolle beim Aufstieg des Rechtspopulismus in Europa und den Vereinigten Staaten. Diese Sichtweise mag jedoch zu vereinfacht sein, stellt sie das Ressentiment doch als das Hoheitsgebiet weißer heterosexueller Männer dar – sowie als exzessives, selbstsüchtiges und unverantwortliches Gefühl. Im Verbund mit der 25. Ausgabe von Triple Canopy, die sich ebenfalls mit Ressentiments beschäftigt, setzt sich der Workshop mit folgenden Fragen auseinander: Wer hat ein Recht auf Ressentiments? Wie werden sie geschürt und kontrolliert? Wie verbreiten sie sich zwischen Vertrauten, wie in größeren Zusammenhängen? Können – oder sollten – Ressentiments nützlich sein? Wie können sie wachsenden Gemeinschaften oder der Kultivierung von Öffentlichkeit eine Basis bieten? Der Workshop umfasst eine Einführung in das Thema, kurze Statements von Gastteilnehmer_innen, Lesungen, Videoausschnitte und offene Diskussionen.