Award

15.12.2016

Award

Der transmediale Award widmet sich aktuellen Positionen digitaler Kunst und Medien. Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, ihre aktuellen Arbeiten bei diesem offenen Wettbewerb einzureichen. Die Jury des diesjährigen Wettbewerbs besteht aus Olga Goriunova (Moskau), Nat Muller (Rotterdam), Florian Wüst (Berlin), Mihaela Vasile (Bukarest) und Wonil Rhee (Seoul). Um der wachsenden Zahl theoretischer und kontextbildender Arbeiten bei der transmediale gerecht zu werden, ist der Wettbewerb in diesem Jahr um den Vilem Flusser Theory Award erweitert worden. In Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Vilem Flusser Archiv an der Universität der Künste in Berlin, das sich dem Gesamtwerk des 1991 gestorbenen Medienphilosophen widmet, werden exemplarische medien-theoretische oder konzeptuelle Werke mit diesem Preis ausgezeichnet, der mit 2.000 Euro dotiert ist. Die Jury nominierte die hier beschriebenen Arbeiten für den transmediale.08 Award und den Vilem Flusser Award, die am 2. Februar um 21 Uhr verliehen werden. Die nominierten Arbeiten werden von den Künstlern im Rahmen des Festivalprogramms präsentiert.

Jury Statement:
lm Lauf der Jahre hat sich die transmediale konsequent entwickelt. Durch die ständige Erweiterung der Bandbreite von Genres und Herangehensweisen an Kunst und digitale Kultur wurde sie zu einem einzigartigen Ereignis, um gegenwärtige Entwicklungen zu erkunden, ohne dabei den Sinn für Geschichtlichkeit und Kontextualisierung aufzugeben. Der inhaltliche Reichtum spiegelt sich auch in den Einreichungen für den diesjährigen transmediale Award, der die Jury vor eine große, nur schwer zu meisternde Herausforderung stellte: Wie lassen sich solch unterschiedliche Ästhetiken, Thematiken, Technologien und gesellschaftspolitische Motivationen vergleichen und beurteilen?
Trotz der großen Vielfalt von Stilen und Medien zeichnete sich eine Tendenz ab, die dem diesjährigen Festivalthema CONSPIRE... entsprach. Die Arbeiten, die am meisten die Aufmerksamkeit der Jury erregten, waren jene, die eine Form von kreativer Kritik an den gegenwärtigen Bedingungen entwickeln: indem sie Geschichte mit der notwendigen Dosis Ironie vortragen und (re-)interpretieren; Ängste, Zwänge und Phobien der globalisierten Welt in einen künstlerischen Ausdruck bringen; die bestehenden Ordnungen von Macht, Besitz und Disziplin herausfordern oder praktische üod theoretische Strategien des Widerstandes und der Überwindung entwerfen. Was diese Arbeiten kennzeichnet, lst ihr spielerischer Umgang mit dem Misserfolg und ihre sture Weigerung, sich in diesen zu fügen; sind ihre hoffnungsvollen Anstrengungen, Differenz in scheinbar monolithische Strukturen hineinzutragen, Lücken in hermetisch geschlossenen Netzwerken auszumachen und Hintertüren für eine Öffnung und wohldurchdachte Umgestaltung dieser Systeme zu nutzen.

Jury-Sitzungen sind per Definition moderierte Verschwörengsakte. Gemeinsamkeiten müssen gefunden und verhandelt werden, die Prozesse der Entscheidungsfindung nehmen manchmal unvorhergesehene Wendungen oder enden ln Sackgassen. Trotz dieser rätselhaften Dynamiken glauben wir, unser Bestes gegeben zu haben. Die Nominierung eitet verhältnismäßig großen Anzahl von Projekten trägt der oben genannten Vielfalt, Qualität und Unterschiedlichkeit der eingereichten Arbeiten Rechnung.

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