Award Competition Software

02.03.2017

Award Competition Software

„Soweit wir wissen, ist diese Auszeichnung die erste ihrer Art, die sich ausschließlich der Softwarekunst widmet. Bei die­ ser Auszeichnung geht es nicht darum, sicht-, hör- oder fühlbare Daten zu zeigen, so wie im allgemeinen Multimedia ver­ standen wird. Die Auszeichnung zielt auf die Algorithmen - den eigentlichen Code, der erzeugt, was man sehen, hören und spüren wird.
Während der Code eines bloßen Bildes, Tones oder einer Textdatei sich passiv auf andere Softwareteile stützt, um erkenn- und veränderbar zu sein, kann der Programmcode aktiv den Computer manipulieren. Der vielleicht faszinierendste Aspekt der Computertechnik ist, dass der Code - ob als Textdatei oder Binärzahl - maschinell ausführbar ist. Ein harmloses Stück Text kann das System stören, verändern oder gar abstürzen lassen.
Computerviren können als kritische Softwarekunst betrachtet werden, da sie den eigentlichen Anwendern bewußt machen, dass digitaler Code bösartig sein kann. Computersoftware ist nicht nur ein Instrument. Jedes Programm, das sich als Instrument ausgibt, tarnt sich selbst. Man erwartet vom Befehl ,Sichern‘ ein Speichern und kein Löschen. Dieses Gefühl, dass man die Software versteht und kontrolliert, was sie im Computer macht, kann sich nur durch das Vertrauen in den Programmierer halten.
Für uns steht Softwarekunst der Idee von Software als Instrument entgegen. Softwarekunst hat das Potential, bewusst zu machen, dass digitaler Code nicht harmlos ist, dass er sich nicht in der Simulation anderer Instrumente erschöpft, und dass er selber eine Grundlage für künstlerisches Arbeiten ist.“ Florian Cramer (D) lecturer in comparative literature and free software expert, Ulrike Gabriel (D) artist, Codelab manager jury statement John F. Simon jr. (US) artist

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