Conference Programme

13.01.2014

Conference Programme

Was bedeutet „digitale Kultur“ heute und was impliziert der Begriff „postdigital“? Die Konferenz untersucht die gegenwärtige Situation der digitalen Kultur, ausgehend von der Metapher Afterglow. Im Fokus stehen Überlegungen zu den geopolitischen, infrastrukturellen und körperlichen Folgen der exzessiven Digitalisierung, die in den vergangenen drei Jahrzehnten stattgefunden hat.

Was bedeutet es, wenn wir heute von „digitaler Kultur“ sprechen, und was impliziert der Begriff „postdigital“? Die Konferenz untersucht die gegenwärtige Situation der digitalen Kultur, ausgehend von der Metapher Afterglow. Im Fokus stehen Überlegungen zu den geopolitischen, infrastrukturellen und körperlichen Folgen der exzessiven Digitalisierung, die in den vergangenen drei Jahrzehnten stattgefunden hat. Drei Themenstränge reflektieren unterschiedliche Aspekte digitaler Kultur im Stadium des Afterglow: An Afterglow of the Mediatic, geleitet von Jussi Parikka und Ryan Bishop von der Winchester School of Art, beschäftigt sich aus einer geopolitischen und geophysischen Perspektive heraus mit der Materialität des Digitalen. Hashes to Ashes, geleitet von Tatiana Bazzichelli, setzt sich mit der strategischen Infrastruktur des Digitalen und den Schattenseiten der schillernden Vernetzung auseinander. Will you be my TRASHURE?, geleitet von Francesco Warbear Macarone Palmieri und Katrien Jacobs, erkundet die Beziehung zwischen dem Körper und dem Digitalen, mit Blick auf Identität, Sexualität und Vergnügen, sowie die Möglichkeiten, die sich daraus für die kritische Auseinandersetzung mit Politik und Kultur ergeben.

Die Konferenz knüpft an den Afterglow an, den Moment der Dämmerung nach der digitalen Revolution, und versteht den „Staub“, der beim Bröckeln der Hochglanz-Oberfläche entsteht, als ein Produkt, das neue Blickwinkel für die Auseinandersetzung mit der Beziehung von Technologie und Gesellschaft bietet. Im Bereich des Digitalen wurde das, was zur Existenz gehört, nämlich Abfall, schon immer an den Rand gedrängt. Aufgewacht mit einem „digitalen Kater“ finden wir uns mitten in einer Situation wieder, die geprägt ist vom korrupten Handel mit technologischen Ressourcen (Mineralien, Metallen, Elektroschrott), Überwachung im großen Stil, dem Geschäft mit riesigen Datenmengen und dem von all diesen Phänomenen durchdrungenen postdigitalen Alltag. Das Konferenz-Programm will ausgehend von diesen miteinander in Beziehung stehenden Phänomenen zentrale Motive ableiten und den Afterglow als Moment des Übergangs durchleuchten, in dem sich was einst als kostbar galt in Abfall verwandelt. So wird der Afterglow zu einem postdigitalen Moment, von dem aus sich kritische Theorie- und Praxisansätze quer durch diverse kulturelle Bereiche entwickeln lassen.

Tatiana Bazzichelli und Kristoffer Gansing haben die Themenstränge des Konferenzprogramms in enger Zusammenarbeit mit den Chairs der jeweiligen Programmteile entwickelt.

*Wir danken der Bundeszentrale für Politische Bildung für die Unterstützung unseres Konferenzprogramms sowie unserer Partner-Institution Winchester School of Art (WSA) für die Umsetzung des Programmteils An Afterglow of the Mediatic.



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