„Wir sind nach Athen gereist, um zu sehen, wie sich eine europäische Krise manifestiert und was der Internationale Währungsfonds sowie die Sparmaßnahmen der EU in dem Land angerichtet haben. Drei Jahre lang haben die europäischen Medien das Bild einer Bevölkerung entworfen, die keine Steuern zahlt, von Krediten lebt und zu wenig arbeitet. In Griechenland angekommen, erlebten wir hingegen ein beneidenswertes Maß an Solidarität und organisatorischem Einfallsreichtum. Die politischen Diskussionen, die den öffentlichen Diskurs im nördlichen Europa prägen, erschienen uns plötzlich wie ein Witz. Wir trafen viele Griech_innen in unserem Alter, eine Generation, deren Eltern für Demokratie, Bildung und Wohlfahrt gekämpft haben. Sie sind gut ausgebildet, es gibt aber keine Jobs. Als Filmemacherinnen haben wir uns dazu entschlossen, dem „fehlenden medialen Image” Griechenlands einen Raum zu geben. Und was ist eigentlich mit Schweden? Befinden wir uns in der Krise? Wenn nicht, warum nimmt dann die Arbeitslosigkeit zu? Warum verbreiten sich faschistische Ideen? Was wäre, wenn der „faule Grieche” nur ein Mythos ist, der etabliert wurde, um unser Gefühl von Sicherheit zu aufrechtzuerhalten?”
(Elisabeth Marjanović Cronvall & Marta Dauliūtė)