cyberworlds
cyberworlds
Synthetische Computerwelten beschäfti gen schon lange die menschliche Phan tasie. Doch erst seit wenigen Jahren sind sie unter Namen wie Virtual Reality (VR) und Cyberspace in aller Munde. 1984 führte der Autor William Gibson das griffi ge „Cyberspace" in seinem Science-fic tion „Neuromancer" ein, ein Roman über den kybernetischen Weltenraum, der mit tels einer direkten Schnittstelle zum Gehirn bereist werden kann. Etwa zur selben Zeit brütete in Kalifornien der Selfmade- Wissenschaftler Jaron Lanier über einer neuen Form „post-symbolischer Kommu nikation", eine Art von Interaktion und Austausch grafischer Simulationen - „ge heimnisvolle Mini-Universen" - die er bald „Virtual Reality" zu nennen begann. So viel zu den Begriffen. In der Praxis ent wickelte sich Virtual Reality aus den ver schiedensten Gebieten heraus. Das fängt bei den jahrhundertealten Panoramen an, meist auf einen Rundhorizont gemalte Bilder. Oder auch das „Sensorama" aus den 50er Jahren, der frühe Simulator des tüftelnden Cinematographen Morton Heilig. Zu den wichtigsten Vorläufertech niken der VR gehören militärische Flug simulatoren, deren Entwicklung bis in die 30er Jahre zurückreicht. Und schon in den 60ern wurden die ersten VR-Sichtgeräte, Head Mounted Displays (HMD), von Ivan Sutherland entwickelt, dem Mann, der auch bei interaktiver Computergraphik Pionierarbeit leistete. Keine Frage: bald traten die NASA, immer mehr Forschungs institute und die ersten kommerziellen Firmen auf den Plan. Jaron Lanier, war es schließlich, der Mitte der 80er mit einigen Mitstreitern die kalifornische Firma VPL gründete und erstmals VR-Systeme auf den Markt brachte, zu denen die ersten kommerziellen HMDs gehörten oder neu entwickelte Eingabegeräte wie die popu lären Datenhandschuhe.