Durchzug / Vorwort

03.03.2017

Durchzug / Vorwort

Ein neues Mal, ein neuer Ort, ein verändertes Gesicht des VideoFests. Wir wollen nicht auf erfolgreichen Strukturen ausharren.

Das VideoFest hat mehr denn je zu bieten. Zum einen Hauptprogramm und Nightflight in gewohnter Qualität (neu: wir wiederholen jetzt auch den Nightflight). Zum anderen ein optimales Raumangebot für alle Aktivitäten wie Programm, Installationen, Markt, Konferenzen, Sondervorführungen etc.

Und: "La puissance de la création" - in unserer bisherigen INFOREIHE (der Löschkopf habe sie seelig) haben wir einzelne Einrichtungen der Videoszene aus verschiedenen Ländern vorgestellt. Diesmal versuchen wir, im Rahmen von AKZENTE die Videokultur eines ganzen Landes zu skizzieren: die Frank-reich's. Auf einem Symposion mit den wohl wichtigsten Per-sönlichkei- ten der dortigen Szene und mit zahlreichen Sonderprogrammen.
Gerne hätten wir aus diesem Grund unseren Katalog dreisprachig (also auch mit französischen Texten) gestaltet, doch leider fehlten uns dazu die Mittel. Des weiteren die Werkschau des US-amerikanischen Künstlers Jem Cohen, der gekonnt die Mittel von Film und Video mischt; "Birthday Parties" zum Einund- wanzigjährigen von Electronic Arts Intermix, der fast schon berühmten Distribution aus New York, und Le Videographe, der Distribution aus Montreal, die Pionierarbeit in Sachen Video geleistet hat - mit mittlerweile weltweiten Impulsen.

Eine wachsende Fokussierung richtet sich auf Lateinamerika, den neuen "Videokontinent”, auf dem immer mehr Arbeiten zu entdecken sind, die sich deutlich von denen der nörd-li- chen Halbkugel abheben. Jenseits der Integration von Videos in andere Programme bieten wir ein Hauptprogramm und ein sechsstündiges AKZENTE mit Produktionen aus "america sur”, stellen wir in Sonderprogrammen ungewöhnliche brasilianische TV-Dokumentationen des Senders SBT vor - und das Pilotvideo eines länderübergreifenden (kultverdächtigen) TV-Vorhabens: DR. LAZARUS.

Viel Video.
Aber: der Weg führte über Steine. NICHT realisieren können wir in diesem Jahr unsere angekündigte Begegnung unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen unter dem Motto "Zeit - Bild - Leitbild". Ironischerweise fehlte uns die ZEIT für die Vorbereitung: Unvorhergesehen mußten wir den Festivalort wechseln, eine Terminverschiebung der Berlinale organisatorisch verkraften, und, wer hätte es in diesen immer noch deutsch-deutschen Zeiten eigentlich anders erwarten können, ungeahnte Finanzprobleme kurzfristig meistern. Das als Erklärung, nicht als Klage.

Ansonsten: Verliehen werden acht Geldpreise im Gesamtwert von 15.000.- DM, fünf davon vom Fernsehsender PREMIERE, der zudem die Senderechte der von ihm prämierten Videos ankauft. Ferner ein Sachpreis von Koppstudio, Berlin: High- Tech-Postproduktion im Wert von 10.000.- DM.

Video satt. Anders als Film, anders als Fernsehen.

Besser informiert und besser unterhalten.
Manchmal irritiert, aber niemals gelangweilt - wir wünschen viel Wirbel im Kopf.

Micky Kwella, Hartmut Horst VideoFest / MedienOperative

P.S.: Wie immer danken wir zahl-reichen Personen und Institutionen für ihre Unterstützung, siehe Seite 6. Zwei wollen wir an dieser Stelle hervorheben:
Zum einen die Firma JVC Professional. Sie hat uns in beispielloser Weise technisches Equipment zur Verfügung gestellt.
Zum anderen die Distribution HEURE EXQUISEi. Sie war und ist eine grandiose "Botschafterin" der Videokultur ihres Landes, über die unsere Frankreich-Kontakte im Laufe der Jahre gewachsen sind - ohne HEURE EXQUISEi hätte sich das diesjährige Symposion wohl nicht ergeben. Ein ganz herzliches Dankeschön für die hervorragende Beratung und Unterstützung nach Mons en Baroeul!

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