Electronic Arts Intermix
Electronic Arts Intermix
Programm I. Körpersprache/Selbstbildnis
Diese zukunftsträchtigen Arbeiten der 70er Jahre reflektieren den dynamischen Zusammenfluß früher Videos mit den Prozessen der Körperkunst, Performance und Konzeptkunst. Das aufstrebende Medium wird häufig dazu gebraucht, magenumdrehende Konfrontationen mit dem Zuschauer in Gang zu setzen; Ansprachen des Künstlers von Angesicht zu Angesicht mit dem Zuschauer. Indem man die Unmittelbarkeit, den intimen Maßstab und die reale Zeitdauer ausnutzt, untersucht man private und öffent-li- che Räume, Betrachter und Betrachtete. Die Kamera verhält sich als Spiegel, während die Künstler genauestens den physischen Körper prüfen, um das psychologische Selbst preis-zu- geben.
Programm II: Vermittelte Realität
Indem sie die Durchsetzung unseres täglichen Lebens mit Medien und elektronischen Technologien widerspiegeln, beschäftigen sich diese Bänder mit Themen der Subjektivität, Identität und Verschiedenheit in ihrem Verhältnis zur Medienkultur, Repräsentation, Sprache und Bildschöpfung. Mehrheitlich aus den 80ern stammend, sind sie durchdrungen von Strategien der Aneignung und des Abbaus, Massenmedien und Kritik, sowie feministischer und poststrukturalistischer Analyse. Diese Bänder hinterfragen, wie persönliche und kulturelle Mythologien innerhalb von historischen, ökonomischen und repräsenta tiven Systemen entstehen; sie bezeugen auch eine Explosion innovativer Bildsprache und - formen und Technologien, da Künstler äußerst ausdrucksvolle elektronische Wortverzeichnisse ersannen und sie mit neuen Bedeutungen erfüllten. Das Medium wird zur Lupe, ein Theater kollektiver Erinnerungen, während die Visionen zeitgenössischer Realität gleichsam in einem televisuaien Spiegel gestaltet und reflektiert werden.
Programm III: Die Politik der Identität: Persönliche und kulturelle Interventionen
Während der späten 80er und frühen 90er Jahre beschäftigen sich junge Videomacher mit der kritischen Untersuchung von Identitätspolitik. Sie untersuchen das Selbst als das historisch Entstandene und Gewahrwor-de- ne in seinen Beziehungen zu Rasse, Geschlecht, Ethnizität und Sexualität. Diese Künstler drücken sich mit tiefgreifender politisierter Subjektivität aus, schreiben die Regeln der Ausdrucksweise von einem Standpunkt jenseits aller dominierenden kulturellen Darstellungen neu aus, indem sie ihre eigenen Stimmen einfügen und ihre eigenen Geschichten wiedererzählen. Sie untersuchen, wie die Erfindungen der Medienkultur eingelagerte sexuelle und ethnische Mythologien verstärken und Identitäten umgrenzen.