Jury: Tapio Mäkelä, Fiona Ratiy, Yvonne Wilhelm

Zum transmediale.04 award in der Kategorie Interaktion wurden über 200 Arbeiten eingereicht, von denen allerdings nur etwa zwei Drittel im eigentlichen Sinne interaktiv waren. Das übrige Drittel bestand vorwiegend aus Installationen, die nicht von den drei Wettbewerbskategorien der transmediale abgedeckt werden, beispielsweise nicht-interaktive, aber raumgreifende Soundarbeiten, Lichtinstallationen oderTanzperfor- mances. Hervorzuheben sind dabei die Sound-basier- ten Installationen, die zum Teil äußerst interessant waren, und die für eine denkbare Erweiterung des transmediale-Wettbewerbs um eine weitere Kategorie oder eine Neustrukturierung sprechen. Des Weiteren ist zu überlegen, ob interaktive Projekte, die für „Expert- User“ konzipiert sind, also zum Beispiel interaktive Bühnenperformances, in Zukunft von der Kategorie auszuschließen sind, da sich die Gestaltung einer solchen Interaktivität nach anderen Parametern richtet als die einer Installation im Ausstellungskontext.

Längst ist Interaktivität alleine nicht mehr ausreichend. Die Interaction Jury war enttäuscht von der fehlenden Komplexität und Reichhaltigkeit des Großteils der eingereichten Werke. Die finale Auswahl spricht denn auch weniger für die herausragende Qualität der Arbeiten als sie vielmehr ein Beitrag ist zur Redefiniton der Wettbewerbskategorie Interaktion; solche Projekte wurden mit lobenden Erwähnungen und Nominierungen auszeichnet, die diesen Raum füllen sollten. Zum Schluss waren lediglich 10 Projekte stark und überzeugend genug, dass sie Intensiv diskutiert wurden. Aber seien wir optimistisch! Wir erleben eine Zeit des Umschwungs: interaktive Kunst entwickelt sich weiter. Das Potenzial dieser Kunst wächst und bietet neue, spannende Herausforderungen. Die Jury konzentrierte ihre Suche auf Projekte, die strategisch sind und ein hoch entwickeltes Bewusstsein dessen zeigten, wie Medien arbeiten - und im besten Falle beides taten.

Für den transmediale award 2004 in der Kategorie Interaktion nominierte die Jury insgesamt drei Projekte und sprach drei lobende Erwähnungen aus.

Lobende Erwähnungen
Machines will eat itself/superbot.tk, Franz Aiken (de)
www.superbot.tk
Home Dictate, Ivor Diosi (sk)