JOAN JONAS Werkschau

JOAN JONAS Werkschau

Date: 
15.02.1992 12:00
Edition: 
1992
Format: 
Screening

Sie gehört zu den großen Namen und hat eine Reihe herausragender Arbeiten geschaffen. Von der bildenden Kunst und dem Tanz kommend, begann Joan Jonas 1968, mit eigenen Performances aufzutreten, bei denen sie häufig Spiegel einsetzte, um unterschiedliche Raum- und Wirklichkeitsebenen zu schaffen. Ab 1970 wandte sie sich auch dem Medium Video zu, das sie teilweise wie einen Spiegel gebrauchte.
Zentrale Sujets der Performances und frühen Videobänder von Joan Jonas sind immer wieder der Raum, das Bemühen, ihn zu verlagern, umzugestalten - und ihn zu erforschen, ohne in ihn einzudringen. In ihren Bändern finden die Elemente von Performance und Video oft eine Synthese, etwa in dem Band “Vertical Roll”: Das Bild läuft wie bei einer Störung von oben nach unten auf dem Bildschirm durch, und zwar in einem konstanten Rhythmus; in dem gleichen Takt schlägt Joan Jonas mit einem Löffel auf eine Glasscheibe, die als Linse der Kamera erscheint. Später werden ihr Gesicht sichtbar, ihre Füße, ihre Hände, ihr Körper - ins Bild geschoben, gerollt, gefangen vom Rhythmus des durchlaufenden Bildes und von der räumlichen Begrenzung durch den Bildschirm.
Seit 1976 entwickelt Joan Jonas Videoinstallationen. Der Raum bleibt ihr Thema, wird aber ergänzt durch Elemente aus Märchen, Mythen und Sagen. Video ist in der Regel dabei nur eines von mehreren Gestaltungsmitteln - neben Zeichnungen, Dias, Stoffen, Licht und plastischen Elementen. Der Aufbau ihrer Installationen erinnert häufig an die Kulisse für eine Performance - in die jedoch kein Performer tritt.

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