„Manchmal ist es nicht die Antwort, die eine Frage ausmacht, sondern das Fehlen der Antwort. Fragen zu stellen, scheint Teil unserer Natur zu sein, gleich was die Antwort ist, gleich wie groß die Chancen sind, Antworten zu finden oder zu geben. “ (Jochen Gerz) 1968 behauptet Jochen Gerz mit einer Aktion in Italien: Kunst korrumpiert. Aus der Sicht von 1998 scheint es sich nun eher um eine Frage zu handeln: Kunst kor­ rumpiert? Besser gesagt: um eine Frage unter vielen. In Frage stellen - das verbin­ det die frühen wie aktuellen Interventio­ nen in den öffentlichen Raum auch mit den Videotapes und Videoperformances der 70er/80er Jahre. Inzwischen ist Gerz einer der wenigen Künstler seiner Genera­ tion, deren Ansatz in bezug auf kooperati­ ve Prozesse wie selbstverständlich das Internet einbezieht. Gerz ist ein medialer Denker und Künstler. Doch man kann sich von ihm kein Bild machen, und gerade das macht seine Arbeit interessant, insbeson­ dere im Kontext der transmediale.