Kelvin
Kelvin
Kelvin versetzt uns gleichnishaft zurück in eine Steinzeithöhle. Der fellbekleidete Bewohner dieses Baus schafft es mit Hilfe eines magischen Sesam-öffne-dich-Rituals, in die Felswand ein Fenster zur Welt zu sprengen. Ohne seinen Platz im bequemen Ohrensessel verlassen zu müssen, schaut er gebannt auf die Bilder, die in seine Höhle dringen. Magische Praxis geht nahtlos über in das rituelle Essen von Salzstangen und das Trinken von Dosenbier. Die Kulthöhle ist zum unheimlichgemütlichen Wohnzimmer geworden, zum Kafka-Bau, den man nicht mehr verlassen muß, um sich sein Weltbild zu erschaffen. Das unermeßliche Flimmern und Rauschen zahlloser kleiner Punkte dringt .ein und steigert sich für den Fernsehenden zu einem kosmischen Rauschzustand. Bild und Betrachter sind eins.