Luther Price Lost and Found
Luther Price Lost and Found
Fast alle Arbeiten von Luther Price sind Handmade Films, Filme, die aus den Resten anderer Filme zusammengesetzt sind. Handarbeit steht im industriellen Zeitalter für besondere, maschinell nicht reproduzierbare Sorgfalt und tatsächlich erinnert die direkte Arbeit mit den winzig kleinen Filmbildern an die Arbeit in einem wissenschaftlichen Labor. In der Vergrösserung der Projektion jedoch entfalten die künstlerischen Präparate eine derbe, zerstörerische Kraft. Kleber, Luther Prices zentraler Werkstoff, fließt über die Bilder und verbindet sich mit der ursprünglichen Bildinformation zu einem Dritten, zutiefst Unheimlichen. Dem radikalen Umgang mit dem Material entgegen steht eine besondere Sensibilität mit seinen Protagonisten, ob sie aus Prices Familie stammen oder nur als Abbild gefunden wurden, die Trauer um die Vergänglichkeit des Lebens entspricht der des filmischen Materials, das sowohl in der konkreten Kopie als auch als Medium vom Verschwinden bedroht ist. Die Retransformation des mechanisch Reproduzierbaren zum Handmade betont Price noch einmal in der Art des gefundenen Materials, das er immer in mehreren Kopien sammelt, so dass er, wie im digitalen Zeitalter, jede Aufnahme mehrfach verwenden kann. Die Ergebnisse jedoch sind meist Originale, jede Aufführung zerstört sie ein wenig und könnte, im Falle eines Projektionsfehlers, auch ihre letzte sein.
Jelly Fish Sandwich, Luther Price, us 1994, 17 min
Home, Luther Price, us 1999, 13 min
Inkblot #1, Luther Price, us 2007, 7 min
The Biscuit Day, Luther Price, us 2007, 7 min
The Biscuit Song (Inkblot #11), Luther Price, us 2008, 9 min
A Consumption in Time, Luther Price, us 2012, 8 min
Artist will attend Q&A