MedienKunstInstallationen
MedienKunstInstallationen
Gerade erst eine magische Schwelle überschreitend, erweitert sich unser Blick mit Spannung auf ein neues Jahrtausend. Nie� mand weiß, welche philosophische Strömungen und politische Einflüsse, soziale Umwälzungen und Katastrophen die Zukunft prä� gen werden. Nur eines scheint jetzt bereits klar zu sein: es wird mehr denn je eine Zeit der technologischen Superlativen und der medialen Hochrüstung. In zunehmender Geschwindigkeit werden die Entwicklungen aus Forschungslabors und Hightechschmieden mit der Verknüpfung unterschiedlich� ster Bereiche und Funktionen neue Möglichkeiten des Überlebens erschließen. Gleichzeitig werden in grenzenlosen Schöpfungsszenarien auch die Entkopplung physischer und geistiger Existenz immer greifbarer. An diesem eigentlich gewöhnlichen und doch markanten Zeitpunkt ist die Kunst und vielleicht gerade die Medienkunst als Reflektor gefordert. Die ausgewählten Installationen stellen einen Ausschnitt aktueller, künstlerischer Positionen dar und spannen einen Bogen zwischen neuen inhaltlichen Akzenten, Materialität und technisch Möglichem.
Fast wie ein Gesellschaftsspiel mutet die interaktive Installation „Boundary Functions“ von Scott Sona Snibbe an. Obwohl dieses System aus fragilen Lichtlinien tatsächlich ein gruppendynamisches Phänomen darstellt, steht das individuelle Wechselspiel von Annäherung und Abgrenzung im Mittelpunkt der Interaktion. Hermen Maat greift mit seiner interaktiven Installation „The Paranoid Panopticum“ auf die klassische Geschichte von Narzissus und der Erkenntnis mit dem Spiegelbild.
Vermutlich haben die langen Strände Neuseelands Saorise Higgins, lan Gwilt und Fion Higgins inspiriert, flüchtig in den Sand gravierte Formen und Zeichen als Brücken zwischen Wirklichkeit und Imagination zu bauen. Ihre interaktive Installation „Streaming“ eröffnet eine neue Qualität eines der ältesten Speichermedien der Welt.
Urgesteine in verschiedensten Formen und Größen dienen Yeoh Guan Hong und Yulius als Ausgangspunkt ihrer interaktiven Installa
tion „The H.E.A.R.T. of Stone“. In die Waagschale gelegt, verknüpfen sie das Gewicht dieser Welt mit assoziativen Bildern und Klängen.
Robert Cahen zählt zu den bekanntesten europäischen Videokünstlern. In einer für ihn typischen Bildsprache hat er erstmals eine Reihe von Video Installationen entwickelt, aus der die Arbeit „Tombe“ zu sehen ist.
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