multimedia 5: basics

multimedia 5: basics

Date: 
17.02.1996 16:00
Edition: 
1996
Format: 
Panel
Location: 
Podewil

grundlagen der virtuellen realltät und Ihr industrieller einsatz
. Unter dem Begriff Virtuelle Realität werden eine Reihe von Techniken verstanden, die es erlauben, einen Menschen unmittelbar in computergenerierte Welten zu integrieren. Als die Mensch-Maschine-Schnlttstelle der Zukunft angese­ hen, sprechen die Techniken der Virtuellen Realität (VR) mehrere Sinne des Menschen zugleich an, wie den Ge­ sichts-, Hör- und Tastsinn. Anwendungen der VR sind heute bereits in den Gebieten Architektur, Design, der Modellie­ rung chemischer Verbindungen, der Simulatortechnik, der industriellen Automatisatlon und der Medizintechnik zu fin­ den. Virtual Reality, Artificial Reality, Virtual Environment, Telepresence, Cyberspace, Tele-Exlstence oder Tele-Symblosls (virtuelle Realität, virtuelle Welten / Räume, künstliche Wirk­ lichkeit) - mit diesen Schlagwörtern wird eine neue Dimen­ sion der grafischen Simulation bezeichnet. Der Begriff Cyberspace (entnommen dem Roman The Neuromancer von Glbson von 1984) hat aufgrund der Prägung durch die Science-Fiction-Faszinatlon eher einen bedrohlichen Beigeschmack insofern, als künftige, zwischenmenschliche Kom­ munikation In kybernetischen Räumen (rechnergeneriert
und rechnerkontrolliert) stattfindet. Der Begriff der künst­ lichen Welt oder auch der virtuellen Welt Ist demgegenüber zu weitreichend, um das wenige, was mit heutiger (hochlei­ stungsfähiger) Rechentechnik an Illusionen zu erzeugen ist, als Welt zu bezeichnen. Krueger (1991) verwendet seit ca. 1984 den Begriff der Artificial Reality; Lanier subsumiert seit ca. 1988 verschiedene, Innovative Geräteentwicklungen und Forschungsarbeiten im Bereich 4D-Computergrafik und der Mensch-Maschine-Schnlttstelle unter dem Begriff VR.
Wir bevorzugen in diesem Zusammenhang den Begriff der Virtuellen Realität, der historisch von den ernstzunehmen­ den Entwicklungen neuartiger Geräte geprägt wurde. Besser und treffender ist es, in diesem Zusammenhang von Virtuellen Umgebungen (virtual environments) zu reden, womit eine vom Rechner generierte und kontrollierte Um­ gebung für die Mensch-Maschlne-Kommunlkation gemeint Ist, die allerdings dem intuitiven Verständnis des Menschen wesentlich näher ist als abstrakte, über Menüs und Win­ dows erstellte „Desktop-Schnlttstellen". Der Vortrag stellt die wesentlichen Techniken der Virtuellen Realität vor und skizziert den Einsatz dieser Techniken in industriellen Anwendungen.
Dr. Martin Göbel

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