Eine ebenso persönliche wie mutige Auseinandersetzung mit einem Text des österreichischen Schriftstellers Konrad Bayer, für den die letzte Konsequenz seiner Logik des Widerspruchs (vermutlich) im Freitod lag. Ein beinahe distanziert wirkendes Textfragment; ohne Verzierung oder Rechtfertigungen - und doch blitzt das Sich-nicht-Abfinden- wollen mit der Über-Lebens-Lü- ge, die letzte existentielle Widerborstigkeit, immer wieder auf. Dieser Konflikt lebt in der Präsenz und virtuosen Wandlungsfähigkeit des Schauspielers Adolfo Assor. Dessen Charaktere - zwischen Ironie und Irrsinn, Frohsinn und Verzweiflung - spiegeln sich in einer stilisierten Bilderwelt, deren absurde Schönheit die ungewöhnliche Klarheit des Textes in all seinen Widersprüchen fortschreibt und damit weit über die übliche Bebilderung eines Textes hinausgeht. Die kontrapunktische Montage setzt neue Zusammenhänge und weist in ihrer Selbstkritik und Ironie über den Text hinaus. Arbeit und Sinnfrage - "contradictio in se"(?) Leben als die Spannung aus Widerspruch und Widerstand - die Balance aus-zu-halten heißt überleben. Natürlich gibt es keine Lösungen - nur ein Beispiel, (ein Gutes?)
(Eva Resch / K.G.)
Zu dieser Veranstaltung wird auch der Schauspieler Adolfo Assor (Gam Theater / Berlin) an- wesend sein.