Net-based Participation
Net-based Participation
Das Internet wird zunehmend als ein partizipatorlsches Medium begriffen, in dem sich Interaktivität nicht nur auf „Anklicken und Kaufen“ beschränkt. Einerseits wachsen Immer neue Plattformen für tatsächlich interaktive Kooperations und Handlungsmodelle heran, andererseits wird gerade in Verbindung mit größerer Bandbreite das Netz auch stärker als passives Unterhaltungsmedium verstanden, das hochkomprimierte Filmstreams anbieten wird. Es deutet sich an, dass sich die Funktionalität des Internets künftig weiter aufspalten wird, und dass sich eine Fülle von hybriden Formaten entwickeln wird. Das Verständnis vom Internet als Produktionssystem wird vor allem von Kreativen und Künstlern vorangetrieben, die das Netz nicht mehr nur als Distributionsmedium benutzen, sondern darüber hinaus Internettechnologie einsetzen, um auf der Basis von Kollaboration, Partizipation und globalem Zugang künstlerische Produkte zu generieren. Grundidee ist bei vielen dieser Projekte die Anregung der natürlichen Kreativität des Einzelnen, aber auch eine politische Zielsetzung, die auf der Idee vom Internet als demokratisches Medium beruht. Der Aufruf zum DIY, den diese Projekte implizieren, setzt zunehmend ein sich Einlassen des Nutzers auf die neue Technologie voraus, fordert sein „Involvement“ und fördert auf eine sehr direkte Weise Medienkompetenz. In diesem Panel werden künstlerische Projekte und Interaktionsmodelle präsentiert, die über das übliche Maß von Produktion im virtuellen Raum hinausgehen und tatsächlich in reale Strukturen wie den urbanen Raum oder gesell schaftliche und ökonomische Prozesse eingreifen. Es wird diskutiert: Was bedeutet Interaktivität In Abgrenzung zu den Begriffen Interpassivität oder Partizipation? Ist die Vorstellung vom Internet als Demokratie förderndes Medium Illusion oder Realität? Inwieweit können künstlerische Eingriffe Ausgangspunkte auch für einen längerfristigen gesellschaftlichen Perspektivwechsel sein?