Preview - Film & Video Programm: SyncExistence

11.11.2010

Preview - Film & Video Programm: SyncExistence

In elf kuratierten Film- und Videoprogrammen zeigt die transmediale.11 mit SyncExistence 58 historische und zeitgenössische Werke aus 18 Ländern. Inhaltlich wird darüber reflektiert, wie das Kino gerade durch dessen Montagetechnik jenes für das 20. Jahrhundert so charakteristische Gefühl wachsender Gleichzeitigkeit, Allgegenwärtigkeit und Beschleunigung befördert hat, welches heute durch das Internet längst seine Potenzierung erfährt. 

Besondere Highlights außerdem: Specials zu Lynn Hershman Leeson, der Pionierin der interaktiven Kunst und dem transmediale Award Nominee Ho Tzu Nyen aus Singapur sowie das ArabShorts-Projekt.

Kaum eine andere Medientechnik hat unsere Vorstellung der Einheit von Raum und Zeit so dekonstruiert wie die Filmmontage, sie verbindet scheinbar entlegendste Räume und streckt, dehnt oder parallelisiert den Ablauf der Dinge. So schaffe sie nicht nur die "Dynamisierung des Raumes" und "Verräumlichung von Zeit" (E. Panofsky, 1936), sondern auch eine neue Wahrnehmung von "Gleichzeitigkeit" und "Universalismus", die das eigentliche Lebensgefühl des modernen Menschen ausmache (A. Hauser, 1953). Fernsehen und Internet haben die ohnehin schon hochgradig verdichtete Information allgegenwärtig gemacht. SyncExistence, das Film- und Videoprogramm der transmediale.11 reflektiert mit rund 58 Arbeiten aus 28 Ländern diesen Prozess um die universale Bilderstrommaschine in einem Bogen, der in der Sowjetunion von 1927 mit der rasant geschnittenen 'Appropriation'-Komödie Der Kuss der Mary Pickford beginnt, über das erste, noch langsame Fernsehen des nationalsozialistischen Deutschlands führt, und sich in den intensiven künstlerischen Auseinandersetzungen der 1960er Jahre fortsetzt. Weiterhin wurden aus aktuellen Arbeiten Programme zusammengestellt, die sich dem Thema von vier verschiedenen, zeitgenössischen Problemstellungen nähern. Specials zu der Pionierin der interaktiven Kunst Lynn Hershman Leeson, dem transmediale Award Nominee aus Singapur Ho Tzu Nyen und dem Projekt ArabShorts beschließen das Programm. Auch dieses Jahr gibt es im Anschluß an die Screenings Gelegenheit, einer Reihe anwesender Regisseure und Filmemacher Fragen zu stellen.

Marcel Schwierin, Kurator Film & Video

Mit Filmen und Videos unter anderem von: Adel Abidin (Iraq/Finland), Ashim Ahluwalia (India), Eija-Liisa Ahtila (Finland), Jananne Al-Ani (Iraq), Jan Tobias Anderson (Sweden), Ziad Antar (Lebanon), Stuart Baker (UK), Magnus Bärtas (Sweden), Jim Finn (USA), Karl G'schrey (Germany), Mihai Grecu (France), Mohssin Harraki (Morocco), Lynn Hershman Leeson (USA), Fadma Kaddouri (Morocco), Lewis Klahr (USA ), Sergei Komarov (USSR), Korpys / Löffler (Germany), Lernert & Sander (Netherlands), Loucks & Norling Films (USA), Billy Lumby (UK), Maha Maamoun (Egypt), Jesse McLean (USA), Oussama Mohammad (Syria), Ruben Östlund (Sweden), Sharon Paz (Germany/Israel), Nicolas Provost (Belgium), Reynold Reynolds (Germany), Roee Rosen (Israel), Jani Ruscica (Finland), Helke Sander (Germany), Pekka Sassi (Finland), Wael Shawky (Egypt), John Smith (UK), Stephen Sutcliffe (UK), Pilvi Takala (Finland/Netherlands), Ho Tzu Nyen (Singapore), Camille Verbunt (Netherlands), Wolf Vostell (Germany)

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