Spanien

Spanien

Date: 
15.02.1994 12:00
Edition: 
1994
Format: 
Panel
Location: 
Podewil

Die vorliegende Auswahl zeigt Arbeiten von spanischen Video­ künstlern, die über die letzten fünf oder mehr Jahre in Spanien in den Bereichen Monokanal, In­ stallation und/ oder Skulptur ge­ arbeitet haben - Kriterien, die die Abwesenheit a priori der aus- gewanderten, in die kommerziel­ le Produktion abgewanderten, sporadisch oder erst seit kurzem Im Bereich Video arbeitenden Künstler bedingen. Die definitive Abwanderung in den kommerzi­ ellen Bereich ist in den letzten fünf Jahren in der spanischenVi- deokunstszene beinahe zur Re­ gel geworden und Ist unter an­ derem bezeichnend für die Pro­ bleme, mit denen sich der Vi­ deokünstler konfrontiert sieht. Diese Probleme, die auf einen im internationalen Vergleich beste­ henden Informationsrückstand und das Desinteresse kulturpoli­ tisch Verantwortlicher einerseits (Fehlen finanzieller und logisti- scher Unterstützung für Ausbil­ dung, Produktion und Vertrieb sowie nur vereinzelt gegebene Präsentatlonsmögllchkelten) und den Mangel an Kommunikation und koordinierter Zusammenar­ beit unter den Interessierten an­ dererseits zurückzuführen sind, haben den Aufbau einer geeig­ neten Infrastruktur verhindert und äußern sich in der Nicht-An­ erkennung und somit "Nicht-Exi­ stenz" der Videokunst und des Vi­ deokünstlers - die seltenen Aus­ nahmen beschränken sich auf lokale Initiativen, sporadische Mega-Events und aus dem Aus­ land übernommene Ausstellun­ gen. Die Autoren der hier prä­ sentierten Arbeiten sind also Aus­ nahmeerscheinungen, "Überle­ bende" in einem apathischen Umfeld, die weiterhin Monoka­ nalbänder (Alvarez, Pardo, Sala- berria), Videoskulpturen (Pueyo) und -installatlonen (Exposito, Hergueta, Ruiz de Infante) pro­ duzieren und deren Arbeit vor al­ lem außerhalb Spaniens Aner­ kennung gefunden hat. Maria Pallier. ln Spanien beginnt die Anwen­ dung der Computeranimation als künstlerisches Ausdrucksmittel - kurz nach Gründung des ersten kommerziell orientierten und auf Computerbasis arbeitenden Postprouktionsstudios in Barcelo­ na (Animatica, 1984) - 1986 mit der Pionierarbeit "Menina" als Er­ gebnis eines geförderten Tech- nologie-Kultur-Projekts. Ab die­ sem Zeitpunkt und bis heute ent­ wickelt sich die Computerani­ mation vor allem auf zwei Ebe­ nen: Auf der einen Seite sind dies einige wenige unabhängi­ ge Autoren, die mit ihrem eige­ nen Equipment (in den meisten Fällen Amiga-Geräte) experi­ mentieren und produzieren. Hier ist vor allem Ignacio Pardo zu nennen, der ausgehend von der Verwendung von Computerani­ mation in seinen Videokunst-Ar­ beiten in jüngster Zeit ausschließ­ lich auf Amiga produziert. Auf der anderen Seite gibt es ge­ genwärtig 50, vor allem in Barce­ lona und Madrid ansässige und bis auf wenige Ausnahmen aus­ schließlich im kommerziellen Be­ reich arbeitende Produktionsfir­ men, vpn denen einige ihre in­ ternationale Wettbewerbsfähig­ keit unter Beweis gestellt haben. Seit Beginn der 90er Jahre wird außerdem an mehr als zehn Uni­ versitäten (u.a. Universidad de las Islas Baleares, del Pais Vas­ co), ebenso vielen öffentlichen Ausbildungszentren ohne aka­ demischen Abschluß (u.a, C.I.N.T. - Victoria Gasteiz, Institu­ to de Formación - Madrid) und einigen wenigen Privatschulen Ausbildung im Bereich Compu­ teranimation angeboten, was ei­ nem ungleich größeren Perso­ nenkreis den Zugang zu den neuen Technologien ermöglicht hat. Iñaki Perez. Byrta Myrkur; Sombras de cal; La noche navegable (Fragment); Evidentemente un espejismo; El placer; Les choses simples; Tierra prometida; Frame o la rueda de la fortuna; Curial e Güelfa; Santa Sevilla; El Naufrag; Ampolla; Contorsionista; María Muñoz; Teleplastia; Transito; Antipoda; Carne viva; En torno a Gernika; Menina; Time; Epigrama; Barnasaurus; Laberint; Espejismo; Va por ustedes; El idioma español; Love Story

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