The Digital Camera Project
The Digital Camera Project
a digital (r)evolution in filmmaking?
Alle reden über Digitales Video. Aber was ist wirklich so sensationell daran? Welche Chancen und Gewinne birgt die technische Revolution für die Produktion, Distribution und nicht zuletzt für die Ästhetik der Filme?
Die Vorteile scheinen auf der Fland zu liegen: Digitale Videokameras erlauben ohne große finanzielle Ressourcen Spielfilme in einer Kinoästhetik zu drehen, wie es bisher nicht möglich war. Das beweisen nicht nur die DOGME95 Filme. Vor allem für unabhän gige Filmemacher ist das ein erheblicher Vorteil. Oft mit einem nur kleinen Budget aus gestattet, können sie Filme realisieren, die nicht an die Videoästhetik einer H1-8 Kamera erinnern müssen - aber durchaus dürfen - und so auch für ein breites Publikum erreich barwerden. So hat auch Eoin Moore, dessen DFFB-Abschlußfilm „plus-minus-null“ (Foto) mit mehreren Preisen auf Filmfestivals in München und Turin ausgezeichnet worden ist, auf DV gesetzt. Moore, irischer Filmemacher aus Berlin, schätzt die digitale Filmarbeit insbesondere aufgrund der kreativen Spontanität und des dokumentarischen Charak ters, die bei der Arbeit mit Videokameras entstehen. Ähnliche Argumente kann auch Pablo Casacuberta, junger Filmemacher aus Uruguay, Vorbringen, der sein Spielfilmde- but „Another George“ mit digitalen Videokameras produziert hat. Darüberhinaus beschäftigt ersieh mit den wichtigen Fragen nach der Distribution von DV-Filmen. Denn was nützt die Freiheit zu Filmen, wenn es keine offenen Foren für die Distribution dieser Werke gibt? Fragen wie diese beeinflussen auch die Arbeit bereits namhafter Regis seure wie Wim Wenders, der dem besonderen Stil seines Films „Buena Vista Social Club“ durch die Vorteile des Mediums erzeugte.
Eines der wichtigsten Foren für die Präsentation von digitalen Filmarbeiten hat Jonathan Wells mit dem ResFest Digital Film Festival geschaffen (dem auch ein eigener Abend auf der transmediale 2000 gewidmet ist). Zusammen mit dem Kurator der „digitale“ Köln, Nils Roller werden die Filmexperten Uber die Fragen rund um das gehypte Thema Digital Video debatieren und eigene Filmbeispiele vorstellen.
Der Film „Another George“ von Pablo Casacuberta und Yuki Goto wird direkt im Anschluß an das Panel gezeigt.