THE MOUNIR FATMI SPECIAL FRESH WINDS FROM THE DESERT

THE MOUNIR FATMI SPECIAL FRESH WINDS FROM THE DESERT

Date: 
19.02.1995 16:00
Edition: 
1999
Format: 
Screening
Location: 
Podewil

Unsere Entdeckung des marokkanischen Videokünstlers Mounir Fatmi geht zurück auf die langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit mit Heure Exquise! Im letzten Jahr hatten wir durch HE! ein Band von ihm im Programm (Deux poèmes pour mourir), das uns extrem gut gefallen hat, und in diesem Jahr erhielten wir nochmal einen besonderen Hinweis von Thierry Destriez von HE! auf Mounir Fatmi.
Er wurde in 1970 in Tanger/Marokko geboren, hat an der Accademia di Belle Arti di Roma studiert und sich dort auch mit Computergrafik beschäftigt. Er kommt also von der Bildenden Kunst her, hat später die Ausdrucksmöglichkeiten von Video kennengelernt, sich mit Videoinstallationen, -performances und one- channel-tapes beschäftigt.
Bei seinen Arbeiten fällt auf, daß Fatmi einen sehr eigenen Stil hat, der immer wieder durchsetzt ist von mar- rokanischen Schriftzeichen und Symbolismen. Seine Arbeiten sind abstrakt, auch wenn wie in „Deux poems pour mourir" Menschen Vorkommen; durch die Arbeit an der elektronischen Textur werden diese nahezu virtuell. Fatmi läßt sich immer wieder durch Symbolismen aus der Medienwelt inspirieren: Antennen, Fernseher, Satelliten, ebenso von wissenschaftlichen Bildern wie Ultraschallaufnahmen, gebraucht sie aber nie platt, sondern verfremdet sie und gibt ihnen metaphorischen Gehalt. Er arbeitet gerne mit anderen Künstlern zusammen, mit Tänzern, Poeten, Musikern und Choreographen. 1997 hat er die Videobilder für ein Ballett geschaffen (Adonis Theatre of Zinoun) und das Material zu einem eigenständigen Video weiter­ verarbeitet. Inhaltlich sucht er immer wieder nach dem, was Menschen zusammenhält und was diesen Zusam-menhalt bedroht, seine Themen sind die Kommunikation und die Sprache, diese fragilen Bindungsglieder zwischen Menschen.
Seine Bilder sind trotz ihrer partiellen Abstraktheit ungeheuer intensiv, mal ungeheuer schön, mal düster bedrohlich. L'alphabet rouge; Personne n'est seul, rien n’est solide; Deux poèmes pour mourir; Survival Signs

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