The Revolution Will Not Be Televised Screening

The Revolution Will Not Be Televised Screening

Date: 
05.02.2011 18:30
Edition: 
2011
Format: 
Screening
Location: 
HKW
HKW - Lecture Hall
Sun in Your Head (Televison Décollage), Wolf Vostell
Sun in Your Head (Televison Décollage), Wolf Vostell

In den 1960er Jahren wurde das Fernsehen zu dem dominanten Medium schlechthin, an dem sich alle anderen neu ausrichten mussten. Gleichzeitig begann eine intensive künstlerische Auseinandersetzung damit, die bis heute andauert. Das Programm präsentiert acht beispielhafte Werke zu diesem Thema.

In den 1960er Jahren wurde das Fernsehen zum dominanten Medium schlechthin, an dem sich alle anderen neu ausrichten mussten. Gleichzeitig begann eine intensive künstlerische Auseinandersetzung damit, die bis heute andauert. Tomorrow Television wurde kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gedreht und sah das neue Medium ähnlich pathetisch wie das nationalsozialistische Fernsehen: "Television can be the window to the whole world, a medium through which the united nations can better understand each other and live together in the world of tomorrow". Sun in Your Head (Televison Décollage) ist eine der ersten künstlerischen Arbeiten, die sich mit dem Fernseher selbst beschäftigen. Filz TV setzt sich nicht nur physisch mit dem Fernsehgerät auseinander, die Arbeit entstand auch im Rahmen der Reihe Identifications für das Fernsehen. A Commercial for Myself ist Teil eines komplexen künstlerischen Projekts um Identität und ein frühes Beispiel für die Strategie des Fake. Auch der Wahlspot Grüne zur Bundestagswahl nutzt das Fernsehen, um es in einer epischen Darstellung zu kritisieren. The Revolution Will Not Be Televised verweist auf die Immaterialität des Mediums, wirkliche Veränderung findet nicht in ihm, sondern auf der Straße statt: "You will not be able to stay home, brother. You will not be able to plug in, turn on and cop out." Mit God Respects Us When We Work But He Loves Us When We Dance, der Dokumentation eines Love-Ins von 1967, nimmt das Programm daher eine radikale Wendung zu der öffentlichen, physischen Präsenz des Protestes – die mit dem Film natürlich selbst wieder medialisiert wurde. Match ist eine Found-Footage Arbeit einer verabredeten Hooligan-Schlägerei, die mit drei Kameras von den Hooligans selbst aufgenommen und als Installation synchronisiert wurde. Die Frage von politischer, medialer und physischer Auseinandersetzung wird zum Ende des Programms auf die stolze Selbstdarstellung der Gewalt reduziert.


Tomorrow Television, us 1940s, 13 min
Sun in Your Head (Televison Décollage), Wolf Vostell, de 1963, 8 min
Filz TV, Joseph Beuys, de 1970, 12 min
A Commercial for Myself, Lynn Hershman Leeson, us 1978, 2 min
Grüne zur Bundestagswahl, Helke Sander, de 1987, 3 min
The Revolution Will Not Be Televised, Stuart Baker, uk 1988, 4 min
God Respects Us When We Work But He Loves Us When We Dance, Les Blank, us 1968, 20 min
Match, Martin Brand, de 2005, 9 min *
* Regisseur/in wird beim Screening anwesend sein.

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