VideoFest '90

16.05.2017

VideoFest '90

Die Medienoperative veranstaltet zum 3.Mal das internationale Video-Fest. Der Erfolg der letzten Jahre hat sich inzwischen herumgesprochen: aus 36 Ländern kamen Anmeldungen; mehr noch als im letzten Jahr wollen Videoschaffende und Vertreter von Videokulturinstitutionen diesmal direkt dabei sein. Das VideoFest ist innerhalb kurzer Zeit zu einem der bedeutensten internationalen Videofestivals geworden. ln diesem Jahr präsentiert das Programm Arbeiten zwischen Videokunst und -Dokumentation; Anspruch ist, videospezifische Umsetzungen dokumentarischer Produktionen herauszustelien. Daher fiel die Wahl für den "Artist in Residence" auf Paul Garrin, der mit seinen vielseitigen Beiträgen die Auseinandersetzung um eine "Videosprache'' forcieren wird.

Das Programm offeriert einige Schwerpunkte, denen ganze Tage gewidmet sind:
USA sind:
USA (Samstag, 10.2.) Traditionell eines der führenden Länder der Videokultur, gehören die ausgewählten Produktionen wieder mit zu den formal und inhaltlich spannendsten Angeboten des VideoFests. Sarkastische und ungewöhnliche Blicke auf "typisch" Amerikanisches, subjektive Berichte, sensible Dokumentationen, Experimentelles.
DDR (Sonntag, 11.2.) Einblicke in das bisher kaum bekannte Videoschaffen der DDR ermöglichen zwei Videowerkstätten, darüberhinaus wird der neue Stil des Jugendfernsehens präsentiert. Ein sich anschließendes Podium von Programmachern aus West und Ost läßt einen kritischen Blick auf die Medienmoral auch hierzulande erwarten.
Frankreich (Samstag, 17.2.) Eine spannende Entdeckung in diesem Jahr sind die lyrischen und avancierten Produktionen des Nachbarlandes. Besonders eindrucksvoll verbindet sich dort Video mit Tanz. Malerei und Theater.

Der Grenzüberschreitung zu anderen Künsten sind auch einige Blöcke des Hauptprogramms gewidmet. Die Visualisierung klassischer Musik wird wohl ebenso Diskussionen hervorrufen wie die “Videochoreografien" französischer und kanadischer Künstler oder die Weiterentwicklung der Malerei mit elektronischen Mitteln.
Gleichzeitig offeriert das VideoFest in seiner Vielfalt einen aktuellen Überblick über das internationale Videoschaffen des letzten Jahres, mit allen Facetten aus Videokunst, Experiment und Dokumentation.

Bei der Auswahl hatte die Jury regaleweise Bänder zu sichten. Eine wesentliche und oftmals enervierende Arbeit bestand darin, die Menge der konzeptionsarmen, auf technische Spielereien angelegten Videos von den ernstzunehmenden Produktionen zu trennen. Dennoch kann nicht alles gezeigt werden, was sehenswert gewesen wäre, auch weil genügend Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion bleiben soll. Wir danken allen Mitarbeitern des Video- Fests 90, weil sie dazubeigetragen haben, die immernoch dünne Finanzdecke duch engagierte Arbeit auszugleichen. Wir sind aber auch darüber erfreut, daß die Stiftung Deutsche Klassenlotterie mit ihrer Förderung ein Zeichen gesetzt hat für die Bemühungen, das VideoFest langfristig finanziell abzusichern.

Hartmut Horst, Micky Kwella 

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