Videoinstallation
Videoinstallation
Videoinstallationen im Wandel - die Ausstellung dés VldeoFests, In diesem Jahr erstmals im Pode- wil, präsentierte in früheren Jah ren vor allem Monitorwerke, die
jedoch zunehmend in den Hin tergrund geraten. In Bill Spinho vens "I/Eye" überlebt der Monitor in der Reduktion auf seine ur sprüngliche Kontrollfunktlon: Das göttliche Auge. Einige Künstler nutzen den "entkleideten" Moni tor, die einfache Bildröhre, wie es der Brite Rick Buckley mit "Middle Man" spielerisch vorführt, andere wie X-PRZ aus den USA zitieren den Monitor als bloßes Relikt. Norbert Meissners "Filmfax" ersetzt den Kontext eines Fernse henden In einer Ironisch/ kriti schen Aneignung eines Fotoau tomaten im Foyer des Video- Fests. Eine weitere Arbeit von Meissner, "Waterproof für Uschi", führt dagegen in ein Haupthe- ma der diesjährigen Auswahl ein: Projektion und Fläche. Mich ael Zinganel, zum zweiten Mal auf dem VideoFest, nutzt kon zeptuell eine Raumsituation und projiziert auf die Rückwand des Ausstellungsganges. X-PRZ vari ieren das Thema Projektions fläche in Ihrer Installation über Malcolm X auf sehr (un)dekoratl- ve Weise. Von zentraler Bedeu tung, formal wie inhaltlich, Ist hier aber die Präsenz von zwei kroatischen Künstlern: "Frozen Images" von Sanja Ivekovic arbeitet mit der Projektion auf Trockeneis und Dalibor Martinis, bereits 1989 Gast des VideoFests, nutzt in "The Register" Miniaturprojektionen auf Bücher. Beide Werke vermit teln auf ganz unterschiedliche Weise eine intensive künstleri sche Verarbeitung der Sprachlo sigkeit angesichts des Lebens mit dem Krieg. Neben X-PRZ präsentieren wir dieses Jahr mit TODT eine zweite Künstlergruppe aus den USA in der Galerie am Pariser Platz (sie he Spot 12.2.). TODT bauen ihre multimediale Rauminstallation "Womb Wars", eine Erfahrung "unsinniger" Systeme, in einen Raum, dessen Historie der Verelnnahmung (Speer) und Zer störung sowie der unmittelbaren Betroffenheit durch das Überwa chungssystem der Ost-West- Grenze einen spannungsreichen Bezugspunkt bietet. Die histori sche Nachbarschaft des Gale rieraums zum ehemaligen Haupt quartier der Organisation TODT, des Vorläufers des nationalsozia listischen Reichswehramtes, war ein zusätzlicher Beweggrund, dieses Projekt zu realisieren.
Ein herzlicher Dank an die Aka demie der Künste Berlin/ Bran denburg, das Amerika-Haus, die Carl Solway Galerie in Cincinnati und das Foro Artistico in der Eis fabrik, Hannover, ohne die diese erste Präsentation der Künstler gruppe TODT In Deutschland nicht möglich gewesen wäre. "Womb Wars" wird im März in der Eisfabrik in Hannover eingerich tet.