Die Installation ist die elektronische Realisation einer Zielkamera. Das Monitorbild protokolliert die Raum-Zeit-Tragödie auf der Ziellinie. Der visuelle Eindruck eines kontinuierlich von rechts nach links laufenden Bildbandes wird ermöglicht durch einen Videobild-Digitizer, der, an eine Überwachungskamera angeschlossen, eine in der Mitte des Bildfeldes gelegene Pixelspalte - in Echtzeit - auf den Bildschirm überträgt. Zugleich wird das Bild um eine Spalte nach links geschoben. Genau so funktioniert die fotografische Zielkamera: Statt eines Zeitverschlusses hat sie einen schmalen senkrechten Schlitz, durch den das Licht auf den mit kontinuierlicher Geschwindigkeit transportierten Film fällt. Nur Bewegung wird scharf abgebildet, Ruhe dagegen verzerrt zu konturlosen Bändern. In Berlin wird eine erweiterte Version der Installation (zwei Türme mit je zwei Monitoren) zwei Punkte des Treppenhauses des Festivalorts verbinden, so daß “Tänzer auf der Ziellinie” ein Duett improvisieren könne