“Wax or...” spielt in Alamogordo, New Mexico (1983), wo Jacob Maker, der Protagonist, in einer Flugsimulationsanlage Peilgeräte für Raketensysteme entwirft. Jacob unterhält auch noch einen Stamm “mesopotamischer” Bienen, den er von seinem Großvater geerbt hat. Diese Bienen lassen Tote wieder erscheinen und drängen Jacob dazu, seinem Schicksal nachzugehen, das ihn immer weiter von der Normalität entfernt. Es befällt ihn der groteske Virus vergangener und synthetischer Realitäten. Durch die Bienen erfährt Jacob davon, wie sein Großvater die Bienen erstand und in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg auf eine fatale Weise mit ihnen verbunden war. Die Bienen führen ihn auch von zu Hause und aus der Wüste von Alamogordo fort und in ihre synthetische, mechanische Welt ein, die im Dunkel jenseits seines Bewußtseins existiert. Hier, in der wundersamen Welt der Bienen, erfüllt sich sein Schicksal. Jacobs Zeitreise durch Vergangenheit und Zukunft endet im Jahr 1991 in Basra im Irak, wo er auf ein Opfer trifft, das er töten muß.
Das Band ist unabhängig hergestellt über einen Zeitraum von sechs Jahren. Herausgekommen ist ein ganz ungewöhnliches erzählerisches Experiment: weiche Verlagerungen von Ton und Bild alternieren mit jähen phantastischen Einschüben und plötzlicher Beschleunigung des Erzählrhythmus. Das Ergebnis ähnelt den Geschichten im Zeichentrickfilm, auch wenn die realen Außenaufnahmen und das Archivmaterial die eigentliche Grundlage des Videos bilden. Blairs Band zeigt den Weg auf, den das unabhängige “elektronische Kino” der Neunziger im Gefolge der zunehmenden Verfügbarkeit neuer.Technologien sowohl erzählerisch als auch formal gehen wird.