Free Culture Incubator

21.12.2009

Free Culture Incubator

Ein Modell für das Kulturunternehmen der Zukunft

Willkommen in der neuen ökonomischen Realität: Die Industrie wurde von der Ideenwirtschaft abgelöst und die neuen Rohstoffe sind längst nicht mehr Stahl und Kohle, sondern Kreativität und Netzwerke. Möglicherweise ist es bald nicht mehr so, dass die Wirtschaft der Kultur beim Wachsen und Werden hilft, sondern umgekehrt.

Ein Modell für das Kulturunternehmen der Zukunft

Willkommen in der neuen ökonomischen Realität: Die Industrie wurde von der Ideenwirtschaft abgelöst und die neuen Rohstoffe sind längst nicht mehr Stahl und Kohle, sondern Kreativität und Netzwerke. Möglicherweise ist es bald nicht mehr so, dass die Wirtschaft der Kultur beim Wachsen und Werden hilft, sondern umgekehrt.

Kulturpolitiker schwärmen von einem kreativen Wachstumsmarkt, der bald alle traditionellen Bereiche der Industrie überflügeln soll. Städte werden zu Kreativzentren mit entsprechendem Standortvorteil. Und während früher Kreativität eher unter der Überschrift „Selbstverwirklichung“ abgehandelt wurde, wird sie heute immer mehr zum Distinktionsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt.

Doch noch immer ist unklar, wer sich denn eigentlich zur kreativen Klasse zählen darf und warum. Vor allem Künstler und Kulturschaffende wollen sich nicht das Label "kreativ" umhängen lassen und wehren sich gegen eine Vereinnahmung von Seiten der Politik. Mit einem Mal rücken Kunst- und Kulturschaffende von einer Außenseiterposition der Gesellschaft in den Mittelpunkt des Geschehens. Kreativität, Risikobereitschaft und Flexibilität sind die Werte, die man nun auch verstärkt von Arbeitnehmern fordert.

Dabei tun sich eine Menge von Fragen auf: Was genau ist der Wert und der Preis von kultureller Produktion? Oder andersherum gefragt: wieviel ist uns Kultur heute wert? Kann man Kreativität als ökonomische Ressource betrachten? Und wenn ja, wie können Kultur und Wirtschaft wirklich auf Augenhöhe miteinander arbeiten?

"Free Culture Incubator" ist der Titel unserer Veranstaltungsreihe, die auf Expertendiskussionen, Workshops und künstlerischen Präsentationen basiert. Dabei interessieren uns vor allem auch die digitalen Formen der Kulturproduktion und die damit verbundenen Fragen nach Eigentum, Verbreitung und Bezahlung der Inhalte.

Wir haben hierzu eine Reihe von Experten eingeladen, die an der Schnittstelle von Kunst und Wirtschaft arbeiten. Ziel des Programms ist es, ein Modell für das Kulturunternehmen der Zukunft zu entwickeln.

Aus den Ergebnissen der Panels und Workshops sowie aus den Anregungen der künstlerischen Arbeiten werden wir ein Toolkit für unabhängige Kulturproduzenten zusammenstellen. Dieses Toolkit soll Best Practice Beispiele, konkrete Lösungsvorschläge und Anregungen bieten, unter welchen Voraussetzungen freie Kreativunternehmen wirklich funktionieren können.
 

Herzlichen Dank an Anna Lena Schiller. Sie wird die Diskussionen des Incubator-Programms mit ihren speziellen Infografiken visualisieren. Ihre Arbeiten werden am Sonntag, den 7. Februar bei der abschließenden Incubator-Session vorgestellt. 

Und ein herzliches Dankeschön an: Julia Barth, Tina-Maleen Bölle, Florian Hauer, Katharina Hemmers, Leif Knüppel, Sebastian Ortmann, Sina Schröppel, Hans J. Wiegner und Felix Urban!

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