Eine Initiative von Ela Kagel.

Der Free Culture Incubator ist eine Plattform rund um selbständiges kreatives Arbeiten, mit Fokus auf die Freie Kultur bzw. das Open Web. Dabei geht es um Formen der Zusammenarbeit, neuen Ansätzen in Richtung Autorenschaft, Eigentum und Verteilung von kulturellen Werten sowie der ökonomischen Perspektive dahinter. Der Free Culture Incubator wurde während der transmediale.10 ins Leben gerufen und wächst nun immer mehr zu einem eigenständigen Projekt mit verschiedenen inhaltlichen Formaten heran.

Mission Statement bei der transmediale.10 / Februar 2010
Noch immer ist unklar, wer sich eigentlich zur kreativen Klasse zählen darf und warum. Vor allem Künstler und Kulturschaffende haben mitunter Schwierigkeiten mit dem Label „kreativ“ und wehren sich gegen eine Vereinnahmung von Seiten der Politik. Mit einem Mal rücken Kunst- und Kulturschaffende von einer Außenseiterposition der Gesellschaft in den Mittelpunkt des Geschehens. Kreativität, Risikobereitschaft und Flexibilität sind die Werte, die man nun auch verstärkt von Arbeitnehmern fordert.

Dabei tun sich eine Menge von Fragen auf: Was genau ist der Wert und der Preis von kultureller Produktion? Oder andersherum gefragt: Wieviel ist uns Kultur heute wert? Kann man Kreativität als ökonomische Ressource betrachten? Und wenn ja, wie können Kultur und Wirtschaft wirklich auf Augenhöhe miteinander arbeiten?
Uns interessieren vor allem auch die digitalen Formen der Kulturproduktion und die damit verbundenen Fragen nach Eigentum, Verbreitung und Bezahlung der Inhalte. Aber auch neue Wege der Wissensvermittlung stehen im Fokus. Wie schaffen es freie Kreative, sich fortzubilden und immer auf dem neusten Stand zu bleiben?  Welche neuen Werkzeuge erleichtern das gemeinsame Arbeiten? Und wo findet Kreativität überhaupt statt? Welche Räume müssen dafür geschaffen werden?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach der Organisation von Kreativität: Wie baut man auf Basis des kreativen Know-Hows oder einer kulturellen Dienstleistung ein nachhaltiges, wirtschaftlich tragfähiges Unternehmen auf? Was sind unsere Visionen von einem Kulturunternehmen der Zukunft?
Zum gesamten Programm des Free Culture Incubator während der transmediale.10.

Der Free Culture Incubator heute:
Schon während der transmediale.10 wurde klar, wie groß die Nachfrage von Seiten der selbständigen Kreativen nach Austausch und informellen Möglichkeiten der Wissensvermittlung ist. Vor allem die Workshops waren so gefragt, dass jede Teilnehmerliste schneller voll war als wir mit den Bestätigungsmails hinterherkamen. Und vielen Interessenten konnten wir leider gar keinen Platz mehr anbieten. Bei einem Follow-up Treffen mit den verschiedenen Partnern haben wir im April 2010 beschlossen: aus dem Festivalprojekt muss eine ständige Plattform werden. Mit der im Oktober 2010 beginnenden Workshopserie sind wir auf dem besten Weg dahin.

Übersicht über die Aktivitäten des Free Culture Incubator:
- Regelmäßige Follow-up Meetings mit Teilnehmern des Programms und weiteren Interessenten.
- Vortragsreihe über den Free Culture Incubator an der FH Potsdam/ Wintersemester 2010.
- Einladung zum KreativORTungen Symposium/ Plattform 3 München, Ende Mai 2010.
- Einladung zur „Our Shared Factory”-Konferenz in Paris, Ende Mai 2010.
- Einladung zur Regionalkonferenz des Kompetenzzentrums Kultur- & Kreativwirtschaft des Bundes RKW Berlin/ 10. Juni 2010.
- Einladung zum Mozilla Drumbeat Gathering am 17. August 2010 im Betahaus Berlin.
- Und, ganz aktuell: die Free Culture Incubator Workshopserie ab Oktober 2010 in Berlin.