In unserem Online-Archiv findest du Materialien aus mehr als 30 Jahren transmediale. Durchsuche 12.000 Kunstwerke, Veranstaltungen, ehemalige Teilnehmer*innen und Kurator*innen sowie Texte, um unsere Festivalgeschichte zu erkunden.
Former artistic director Kristoffer Gansing reflects on the 2020 edition of transmediale in times of social distancing and cultural shutdown.
Mithilfe ihrer sieben Thesen untersuchen Aymeric Mansoux und Roel Roscam Abbing föderierter Netzwerke als eine der wichtigsten jüngsten Entwicklungen in der alternativen Netzwerkkultur. In ihrer, wie sie es nennen, ‘neuesten Episode der unendlichen Saga der Netz- und Computerkultur’ diskutieren die Autoren, wie das Entstehen von föderierten Netzwerkinitiativen die etablierten Arbeitsmethoden von FLOSS (Freie/Libre und Open Source Software) in Frage stellt. Hierbei werden kritische Themen wie selektive Online-Präsenz, prekäre Communities, plattformunabhängige und gemeinsam entwickelte Plattforminfrastrukturen und ökologische Nachhaltigkeit adressiert. Für Mansoux und Roscam Abbing eröffnen sich hier neue Möglichkeiten, entscheidende Verknüpfungen zwischen den unabhängigen Medien und den Strukturen zu erreichen, die Netzwerke anbieten, entwickeln und instand halten.
Unser ehemaliger künstlerischer Leiter Kristoffer Gansing übernimmt die Leitung des International Center for Knowledge in the Arts. Die komplette Ankündingung findest du hier.
Wir haben eine Ausschreibung für den Relaunch unserer Website veröffentlicht. Alle Informationen sind hier zu finden.
In dem Gespräch Everything We Build diskutiert Lorena Juan mit Aay Liparoto über die queer-feministische Wiki-Plattform Not Found On, die Liparoto 2019 ins Leben gerufen hat. Die kollaborative Plattform etabliert - aus einer intersektionalen Perspektive heraus - ein Umdenken der Art und Weise, wie kollektive, Open-Source-Projekte und Wissensressourcen durchgeführt und gepflegt werden. Mit ihrem Online-Dienst, der für die breite Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, versuchen Liparoto und die Kollaborateure das Online-Äquivalent eines Safe Spaces für Individuen (oder Dividuen) und Communities zu schaffen, die aufgrund ihres prekären sozialen Status nicht unbedingt auf den sogenannten offenen und partizipativen Mainstream-Plattformen exponiert werden wollen. Ruft man sich Flavia Dzodans Aufschrei ‘Mein Feminismus wird intersektional sein oder er wird Schwachsinn sein!’ ins Gedächtnis, ist es möglich dieses Projekt als Abwandlung früherer cyberfeministischer Praktiken zu sehen, das diese an eine post-digitale öffentliche Realität anpasst. Eine Realität die sowohl durch eine höhere Sichtbarkeit von LGBTQIA+ Personen als auch durch einen beunruhigenden Anstieg von Hassreden und -verbrechen in Verbindung mit dem Erstarken des rechten politischen Flügels charakterisiert ist.
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Während der Entwicklung der transmediale 2020 Ausstellung The Eternal Network versammelte Kurator Kristoffer Gansing die kuratorischen Berater des Projekts, um ein Gespräch über den Status von Netzwerkkultur und -theorie im heutigen Kontext zu führen. Beginnend mit der Frage ‘Was war das Netz?’ ging es anfangs darum zu diskutieren, was es bedeuten kann, Netzwerke aus der heutigen Sicht zu historisieren und auf über 30 Jahre bestehende Netzwerkkultur zurückzublicken, wozu auch die kritische Netzkultur aus den 1990er Jahren zählt. Im Folgenden verlagerte sich das Gespräch hin zu den Grenzender Netzwerke und der Erkenntnis, dass die Verheißung des Netzwerks in der gegenwärtigen Situation stärker spürbare Einschränkungen mit sich bringt, die sich oft durch eine Gegenreaktion gegen das Internet und Social Media Plattformen auszeichnen. Im letzten Teil des Gesprächs wurde das dennoch gegenwärtig bestehende Potenzial von Netzwerken für die kritische und unabhängige kulturelle Praxis in Bezug zur heute verbreiteten Digitalisierung gesetzt, einschließlich der daten-zentrierten Wirtschaft und dem techno-kulturellen Wandel, den künstliche Intelligenzen mit sich bringen.
Das Gespräch fand am 23. August 2019 in den Büroräumen der transmediale in Berlin statt.
Die Künstlerin und Designerin Luiza Prado de O. Martin war die Gewinnerin des transmediale Vilém Flusser Residency Program for Artistic Research im Jahr 2019. Mit ihrem Projekt Councils of the Pluriversal begann sie damit, in lokalen Communities in Brasilien und Berlin zu arbeiten und sich mit der unterdrückenden Politik der Verknappung, die als globale Reaktion auf den Klimawandel zum Tragen kommt, und den Auswirkungen auf marginalisierte Gruppen zu beschäftigen. In diesem Beitrag, dessen Titel Subcomandante Marcos der Zapatista Bewegung zitiert, erscheint Prados Forderung nach einer pluriversalen Praxis im Bezug auf Care in diesen (post-)pandemischen Zeiten besonders relevant und herausfordernd. Nicht die Verknappung und der “Todeskult”, die durch die biopolitische Kontrolle des Kapitalismus verlangsamt werden, könnten unser zentrales Interesse sein, sondern die Idee, dass ein stabiles Zentrumdurch die gängige Praxis der vielen Welten, die bereits nebeneinander koexistieren, dekolonisiert und destabilisiert wird: “andere Welten, in denen Überfluss—an Zeit, an Großzügigkeit, an Zuneigung, an Geduld—möglich ist.”
Der PhD-Workshop Research Networks reagierte auf das Thema der transmediale transmediale 2020 End to End und setzte sich mit der Verbreitung von Netzwerken und deren Grenzen auseinander.
Für das Vilém Flusser Residency Program for Artistic Research 2020 hat die Jury, bestehend aus den Juror*innen Anita Jóri, Nora O Murchú und Martha Schwendener, Pete Jiadong Qiang mit seinem Projekt HyperBody ausgewählt.
Qiangs Forschung behandelt virtuelle und computergenerierte Architektur und untersucht neue techno-orientalische Kontexte, in denen queere Körper leben und handeln können.
Johanna Bruckners Text ist ein spekulativer Vorschlag für neue Arten von artenübergreifender Sexualität und Subjektivität, der uns über repressive Binaritäten hinausführen könnte. Er basiert ihrer im Rahmen der Gruppenausstellung The Eternal Network der transmediale 2020 ausgestellten Arbeit Molecular Sex. So wie das Quantencomputing eine neue Welt der Netzwerke verspricht, in der Einsen und Nullen koexistieren, zeigt Bruckners Kunstwerk einen fiktiven zukünftigen Sexbot, der sich scheinbar frei von einem Seinszustand in einen anderen verwandeln kann. In Anlehnung an ein Meerestier namens Schlangenstern ist dieser Bot ein Abbild sozialer, technologischer und biochemischer Verstrickungen, wie sie nach der Einflussnahme durch Phänomene wie Mikroplastik in (nicht-)menschlichen Netzwerken existieren. Anknüpfend an die Schriften von Karen Barad stellt das Projekt die Frage, wie die Molekularisierung und Unbestimmtheit des Seins heute queere und hybride Zukünfte beeinflussen könnte, die besser geeignet sind, mit aktuellen technologischen, politischen und ökologischen Veränderungen umzugehen.
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Schauen Sie sich das Programm der Internationalen Forschungskonferenz / PhD Workshop: Researching BWPWAP an.