Unsere Begegnung mit dem neuen "Videokontinent" Lateinamerika begann zufällig und in Brasilien; inzwischen sind weitere Reisen in dieses Land sowie nach Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay hinzugekommen; Kontakte in andere Länder bestehen u.a. über Gu- dula Meinzhold vom "Verband für Feministische Filmarbeit". Eine eigene Kinoproduktion gibt es in den Ländern Lateinamerikas kaum noch, traditionelle narrative Formen werden von daher auf Video realisiert und - äußerst - gelegentlich an Fernsehstationen verkauft. Gleiches gilt für Dokumentationen. Es gibt auch künstlerische und experimentelle Videos, wobei die Trickmöglichkeiten durch einfaches Equipment sehr eingeschränkt sind, doch das
scheint eher die inhaltliche Kreativität zu beflügeln. Bemerkenswerterweise werden - anders als in den nördlichen Ländern - häufig nationale Themen aufgegriffen, teils unter Bezug auf Traditionen und Mythen des eigenen Landes. Kulturelle und moralische Fragen sowie die Verdrängung der Zeit der Diktaturen sind immer wieder behandelte Sujets. Die Situation der Ausbildung im Videobereich ist meist schlecht oder nicht vorhanden, ebenso fehlt fast überall die Möglichkeit, Einblick in das internationale Videoschaffen zu gewinnen. Bei letzterem bieten die Goethe-Institute und die französischen Botschaften durch Vorführungen und Seminare etwas Abhilfe, nur bleiben solche Angebote in der Regel auf die Metropolen beschränkt . Program 1: Computeranimations
Program 2: Artistic Experiments
Program 3: Unusual Documentaries
Program 4: Ludicrous Fictions
Note: For information on the distribution of the tapes shown, contact MedienOperative Berlin