Ein Grundbaustein der Künstlichen Intelligenz ist Wissen. Dieses wird in Form von (konstruierten) Datenstrukturen re­ präsentiert, welche mit einer bestimmten Bedeutung (Se­ mantik) belegt sind. Das Entdecken und Hervorbringen von Bedeutungen und Interpretationen vollzieht sich im Span­ nungsfeld zwischen semantischem und architektonischem Raum: Ersterer ist die Domäne der möglichen Ausdrucks­ formen und ist als solcher von nicht festlegbarem Gehalt. Ausprägungen des architektonischen Raums (durch die Einführung eines bestimmten Vokabulars) sind dagegen durch einen konstruierten, regelmäßigen Aufbau gekenn­ zeichnet, der mathematisch exakt beschreibbar ist; Objekte
können eindeutig gekennzeichnet werden, der Inhalt des architektonischen Raums ist somit eindeutig bestimmbar.
Im Rahmen dieses einführenden Vortrags wird anhand von illustrativen Anwendungsbeispielen ein Abriß der Möglich­ keiten gegeben, die heute von der Künstlichen Intelligenz zur Verfügung gestellt werden. Es werden dabei repräsenta­ tive Techniken zu ausgewählten Teilbereichen vorgestellt: Möglichkeiten der Darstellung von Wissen, der Umgang mit
„natürlicher" Sprache und Texten, das Problemlosen sowie das maschinelle Lernen (sowohl „symbolisch" als auch „subsymbolisch" mittels neuronaler Netze). Neben der An­ wendung bei traditionelleren Aufgaben, für welche genau vorbestimmte architektonische Domänen definiert werden können, werden auch neueste Forschungsergebnisse über die Einsatzmöglichkeiten im oben genannten Spannungsfeld selbst - zum Beispiel durch die Realisierung autonomer Ro­ boter und Softwareagenten - erwähnt.
Dr. Paolo Petta