R15N von den Telekommunisten

12.06.2012

R15N von den Telekommunisten

Die Telekommunisten präsentieren R15N als eine interaktive Installation, die der transmediale Community als Mobilisierungs- und Engagementsplattform zur Verfügung steht. R15N wurde im Aksioma – Institute for Contemporary Art präsentiert, in Partnerschaft mit der reSource transmedial culture berlin. Nach dem Launch der reSource auf der transmediale war diese Ausstellung das erste internationale Partnerevent und fand vom 19. März bis zum 6. April 2012 statt. Weiterlesen...

Die Telekommunisten präsentieren R15N als eine funktionsfähige, Telefon-basierte, interaktive Installation, die der transmediale Community als Mobilisierungs- und Engagementsplattform zur Verfügung steht. R15N ist ein Kunstwerk in Form eines experimentellen Mobilfunk-Service mit dem Ziel auf lokaler Ebene Engagement und Kommunikation in der Community zu fördern. Anders als bei typischen sozialen Netzwerken, wo Kommunikation durch die eigene Auswahl von Freundeskreisen abläuft, funktioniert R15N durch die Kooperation von willkürlich ausgewählten Menschen, um eine Community herzustellen, bei der man Informationen dadurch austauschen kann, dass das System Leute anruft und sie über das Telefon miteinander verbindet. Nach der Registrierung auf r15n.net werden die Teilnehmer in der R15N-Community miteinander verbunden und können daraufhin Informationen austauschen. Jedes Mitglied wird früher oder später mit jemand Anderem in einer echten Unterhaltung landen, was Zusammenhalt und Komplizität herstellt. R15N wurde ursprünglich in Zusammenarbeit mit dem Israeli Center of Digital Art produziert und erfolgreich in der Jessy Cohen Neighborhood (Holon, il) eingesetzt.

 

Das R15N Projekt ist ein weiterer Teil der Miscommunication Technologies-Reihe und folgt somit deadSwap (2009) und Thimbl (2010). Miscommunication Technologies betonen durch Satire die einfachen menschlichen Interaktionen im Gegensatz zu technologischer Perfektion und erschaffen dabei Plattformen, die auf unerwartbare Arten funktionieren. Miscommunication Technologies enthüllen die sozialen Beziehungen, die in Netzwerkstrukturen verborgen liegen. Im R15N Projekt hat sich das Telekommunisten Network einer Retro-Ästhetik angenommen und erzählt eine Geschichte der Vorherrschaft der digitalen Grenze in unserer Umgebung. Der neue Hype um zeitgenössische Kommuikationsplattform wird in Frage gestellt, während die veraltete Technologie des Telefons eine Brücke zwischen dem Verbundenen und dem Unverbundenen baut.

 

R15N wurde im Aksioma – Institute for Contemporary Art, Ljubljana, präsentiert, in Partnerschaft mit reSource transmedial culture berlin. Nach dem Launch der reSource auf der transmediale 2k+12 war diese Ausstellung das erste internationale Partnerevent und fand vom 19. März bis zum 6. April 2012 statt. 

 

Die Telekommunisten sind ein Kollektiv in Berlin, dessen Arbeiten die politische Wirtschaft von Kommunikationstechnologien untersuchen. Hauptthemen sind die Inkompatibilität von Kapitalismus, freien Netzwerken und freier Kultur sowie die daraus entstehende Positionen und Zentralisierung. Es wird außerdem das Potenzial untersucht, ob Produzenten einen kollektiven Pool von produktivem Gewinn nutzen können, um eine alternative wirtschaftliche Basis für eine freie Gesellschaft zu schaffen.

 

(Image: R15N, a project by Telekommunisten. Graphic by Jonas Frankki)

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