Womb Wars

Womb Wars

Production country: 
us
Year: 
Edition: 
1994
Format: 
installation

"Es gibt keine Moral, keine Parteinahme in den Arbeiten von TODT, Es herrscht einfach nur Verwirrung. Der Betrachter erkennt daran das Beängstigende. Denn die Gruppe geht davon aus, daß unsere Körper uns nicht gehören. Wir verlieren die Kontrolle über unsere eigene Biologie. Der Körper wird zum umkämpften Gebiet, Der Schoß, einst der Inbegriff von Sicherheit, gleicht heute einem Kriegsschauplatz. TODT interessiert nicht die moralische Frage der Abtreibung; sie machen uns schockhaft deutlich, daß unser großes Dilemma der Verlust der Kontrolle Ist.
TODT, ein Künstlerkollektiv, vernachlässigt die individuelle Handschrift. Symbolischer Ausdruck dieser Haltung ist der in Großbuchstaben gehaltene, an ein Logo erinnernde Name der Gruppe. Offensichtlich angezogen vom militaristischen und High-Tech-Look unserer Zeit, stellen sie In der Übertreibung die amerikanische Obsession zum Materiellen und dem 'Wuchern der Dinge1 dar."
(Aus einem Text von Barry A. Rosenberg und Teresa K, Schalnat zu "Womb Wars")
Die Raumlnstallatlon "Schoßkriege" ist ein offenes System, eine Verkörperung ästhetischer Mobilität: Im multimedialen Raum im Raum, markiert durch die Verwendung eines Gerüstes mit verschiedenen
Ebenen und Laufstegen, verbinden sich Objekte aus dem medizinischen, technischen und audiovisuellen Bereich mit multimedialen Komponenten wie Lichtboxen, Glasfaseroptik, Videoüberwachung und Monitoren, Die Thematik TODTs bezieht sich vordergründig auf die Erfassung, Kontrolle, Beobachtung und Darstellung des menschlichen Körpers unter Bezugnahme auf Krankenhäuser, Gefängnisse etc., Im weiteren Sinne aber auf die Ordnung der Dinge. "Womb Wars", oder auch: Kriege im Innern, dekon- struieren chaotische Systeme, selbstreferentielle Archive, aus den Ufern getretene visuelle Logiken, kinematographische Störungen. Der Zuschauer kann dieses komplexe Assoziationssystem, diesen Raum im Raum, im wörtlichen Sinn begehen und erforschen.
TODT inszenieren Todesarten: Doch in der Aneignung und konstruktivistischen Montage des fremden Materials behauptet sich eine trotzige Produktivität.
In Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin/ Brandenburg, der Kulturabtellung der amerikanischen Botschaft Bonn, dem Amerika-Haus Berlin, der Carl Solway Galerie, Cincinnati, Fora Artistico in der Eisfabrik, Hannover.

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