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Publikationen, Zeitschriftenaufsätze, Nachrichten - die Texte in unserem Archiv ergeben ein umfassendes Bild von unserer Festivalgeschichte. Durchstöbere sie hier:
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Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der transmediale wählte Florian Wüst das Werk Involuntary Conversation (1991) von Jeanne Finley aus, um es im Zuge des Projektes Activating the Archive, einem kuratorischen Bestreben von ihm und Kristoffer Gansing, zu erforschen. Durch linguistische Analyse und einen Blick auf die Geschichte von politischem Kauderwelsch seziert Künstler, Filmemacher und Kurator Caspar Stracke das in Finleys Werk angewandte „Doublespeak“ — eine Überlagerung von Text, Bild und gesprochenem Wort, die durch die damals neuen technologischen Entwicklungen möglich gemacht wurde. Involuntery Conversion ist ein Musterbeispiel für die Videokunsttechniken der frühen 90er Jahre, aber wie Stracke im folgendem Essay überzeugend argumentiert ist Finley’s Aufmerksamkeit für die Fähigkeit der Sprache Dinge zu verschleiern heute in diesem Jahrhundert noch immer von Bedeutung.

 

Capture All ist für die Kamera ein schizophrener Zustand. Einerseits wird sie zum Werkzeug der Allerfassung des Menschen, sei es durch Gesichtserkennung, sei es durch Drohnen, andererseits ist sie völlig nutzlos, wenn es darum geht, das Erfasste auszuwerten – das Zeitalter der Algorithmen ist für sie per se unsichtbar. Die Filme und Videos der transmediale 2015 beleuchten das Thema CAPTURE ALL daher aus vier Perspektiven: der Optimierung von Körper und Kommunikation, der Suggestion von Glücksidologie versus der Implementierung von Angst, des Internets als alles abbildene Informationsmaschine und der Erfassung der Welt durch mechanische Augen und elektronische Manipulationen.

Die Filme und Videos der transmediale 2014 kreisen um Motive wie Internet, Überwachung, Big Data sowie elektronischen, digitalen und analogen Trash. Das Thema afterglow erscheint in diesen Werken als düstere Visionen eines Nachlebens von Bildern und Technologien, in der die naiven Träume einer digitalen Revolution, eines freien Austausches und einer gleichberechtigten Teilhabe keinen Platz mehr haben.

Man kann jeden Film als imaginäres Museum im Sinne André Malraux' auffassen. Die Aufnahme konserviert den im Bild eingefangenen Moment fotografisch, in der Montage wird er kontextualisert, die Aufnahmen werden wie die Bilder eines imaginären Museums nebeneinander aufgereiht.

Verlangen BWPWAP ist ein Zwischenort. Angelehnt an die Thematisierung Plutos als zur Krise führendes Element, verfolgt dieser Themenstrang die queere Idee der ungewissen Zugehörigkeit.

BWTGGWAG – Back When The Gutenberg Galaxy Was A Galaxy (Als die Gutenberg-Galaxis noch eine Galaxis war): In der post-digitalen, von Netzwerken durchdrungenen Welt ist gedruckte Materie nicht mehr der einzige Faktor, der Schriftkultur als kulturelles Imaginäres definiert.

Was war der User? Indem wir Foucaults berühmte Analyse des Autors paraphrasieren, können wir fragen, welche Formen des kulturellen Imaginären uns die „User-Funktion“ bietet.

Was heißt es, wenn Netzwerke BWPWAP sind, wenn (soziale) Netzwerke allgegenwärtig sind und die Art und Weise verändern, wie wir Freundschaften schließen und Kontakte knüpfen?

Als Mobiltelefone noch stumm waren. Briefe durch Rohrpostanlagen flogen. Tweets von Vögeln kamen. User mit Minitel chatteten. IRC von ICQ ablöst wurde. Xerox mit Thermofax konkurrierte. YouTube irgendein Web 2.0-Start-up war. Fax das neue Telex war. Man Bulletin Board Systeme abrief. Nur Studenten Facebook nutzten. Geschichte zu Ende gegangen war. Wir neun Planeten hatten.

Pluto Was A Planet

 

transmediale would like to announce our 2013 program and rich roster of participants. Traversing thematic threads, professions, panels, exhibitions, film screenings, performances, and workshops; the one Pluto long day and Earth week will present visitors with diverse events re-enacting not-so-distant pasts and half-forgotten places. We will explore unrealistic and poetic modes of cultural critique—as if BWPWAP.

/artwork

Year: 
1997
Format: 
CD-Rom
Edition: 
1998

/event

Related participants: 
Inke Arns
Diedrich Diederichsen
Timothy Druckrey
Miguel Leal
Olia Lialina
Date: 
03.02.2007
Format: 
Panel

/person

/text

transmediale/magazine ist ein neues Format der transmediale, ein Magazin zu den Themen Kunst und digitale Kultur, das die ständige Präsenz der transmediale in der Stadt und auf internationaler Ebene über den Festivalzeitraum hinaus stärken soll. Es beinhaltet aktuelle Informationen zu Kunst und digitaler Kultur und richtet sich an die internationale Kunst- und Kulturszene. Jährlich werden drei Ausgaben erscheinen. Mit dem Magazin möchten wir gern die thematischen Diskurse und Diskussionen, die wir jedes Jahr während des Festivals anstoßen, das ganze Jahr über weiter vorantreiben!