Anxious to Make
Anxious to Make
Maker-Kultur gehört inzwischen zum Mainstream. Während sie ursprünglich von Ansätzen des Do-It-Yourself oder Do-It-Together geprägt war, werden Maker-Methoden und -werte wie Peer-Learning, lokale Produktion oder Wiederverwertung von Material zunehmend von For-Profit-Unternehmen übernommen. Geek- und Hacker-Kulturen liegen im Trend. Fablabs, Rapid Prototyping und Open-Learning-Formate sind heute zentrale Inhalte der Hochschulbildung, von Kulturprogrammen und sozialen Unternehmen. Für die Bildungsarbeit sind Werte der Maker-Kultur, wie etwa das projektbezogene, offene und kreative Lernen in Gruppen, zu einer Art modernem Mantra geworden. Kollaboratives Arbeiten und Anpassungsfähigkeit werden als essentielle Skills betrachtet, die in Bildungsarbeit, Commoning, Schenk- und Share-Ökonomien gefördert werden.
Maker-Kultur hat jedoch nie im luftleeren Raum existiert. Dieser Stream fragt danach, wie im spezifischen Kontext der transmediale/conversationpiece eine kritische Diskussion über dieses Thema angestoßen werden kann. Die Keynote Conversation und Paneldiskussionen im Programm dieses Streams beschäftigen sich mit historischen Positionen, zeitgenössischen Arbeitsformen, neuen industriellen Umbrüchen, politischen Veränderungen und institutioneller Offenheit. Die von Sound Events über Gruppentherapien bis hin zu Multitouch-Aerobic reichenden Veranstaltungen und Workshops spielen bewusst damit, was es bedeutet, sich jenseits des Didaktischen und rein Verbalen performativ und sensorisch auszutauschen. Ziel ist es, eine breitere Wertschätzung zeitgenössischer Maker-Praktiken – insbesondere ihrer Grenzen, Potenziale und (dis)assoziierten Kulturen – zu ermöglichen.