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Publikationen, Zeitschriftenaufsätze, Nachrichten - die Texte in unserem Archiv ergeben ein umfassendes Bild von unserer Festivalgeschichte. Durchstöbere sie hier:
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Wir freuen uns bekanntzugeben, dass Dr. Nora O Murchú ab der Festivalausgabe 2021 die künstlerische Leitung der transmediale übernehmen wird. Als fünfte Leitung in der 33-jährigen Geschichte des Festivals wird sie die erste Frau in dieser Position sein.

Ein Telefon ist ein vertrautes Gerät. Damals wie heute verbinden wir das Telefon mit Zuhause und der Möglichkeit, aus der Ferne miteinander zu sprechen. Es ermöglicht, unsere Stimmen reisen zu lassen, Gedanken zu teilen und Geschichten zu erzählen. Doch was geschieht, wenn am anderen Ende der Leitung kein Mensch zuhört, sondern eine Software? Was verändert sich, wenn ein Telefon zu einer affektiven Infrastruktur wird, die Menschen durch Dialekterkennung Asyl gewährt oder verwehrt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich J. S. Vieira Oliveira im folgenden Beitrag. Er verhandelt, wie das Triviale und Vertraute zu einer Waffe gemacht werden kann, um Gefühle auszulösen, Dialekte hervorzurufen und schließlich über den Verlauf von Leben zu entscheiden.

 

2011, vor acht Jahren, wurden in ganz Griechenland öffentliche Plätze besetzt – unter anderem der Syntagma-Platz im Herzen Athens. Aus diesen Besetzungen gingen zahlreiche selbstorganisierte Solidaritätsinitiativen hervor: von der Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung bis hin zu Bildungsinitiativen. Heute, nachdem die akut gefühlte Krise ein Stück weit überwunden und der breite Kampf gegen die Sparpolitik vorüber sind, hat ein Prozess des strategischen Nachdenkens und der Konsolidierung innerhalb der Solidaritätsorganisationen begonnen – so Christos Giovanopoulos. Der Forscher und Aktivist nahm an dem Gespräch teil, das im Anschluss an die Vorführung von Robin Vanbesiens Film Under These Words (Solidarity Athens 2016) bei der transmediale 2019 stattfand. Der Film und das dazugehörige Buch Solidarity Poiesis: I Will Come and Steal You bieten eine fundierte Untersuchung der Erfahrung von Veränderung und des politischen Potenzials von Solidaritätsarbeit. Der vorliegende Essay berührt verschiedene Aspekte der Kernfrage des Festivals, „Was bewegt dich?“. Er setzt sich mit der Entstehung des Films auseinander und geht auf inhaltliche Anknüpfungspunkte bei Autor*innen wie Valeria Graziano, Avery F. Gordon und Alberto Toscano ein.

 

Mit dieser Liste von Artikeln, Vorträgen und Monographien kannst du die Referenzen erkunden, die für den Arbeitsprozess des Study Circles Uneasy Alliances wichtig waren. 

Ihr findet jetzt Videoaufnahmen aller Keynotes und Panels aus dem Auditorium im transmediale-Archiv! 

Wir freuen uns, Luiza Prado de O. Martins mit ihrem Projekt “The Councils of the Pluriversal: Affective Temporalities of Reproduction and Climate Change” als Vilém Flusser Resident 2019 bekanntzugeben.  

In ihrem Projekt diskutiert Luiza Prado de O. Martins gemeinsam mit Mitgliedern marginalisierter Gruppen aus nördlichen Nationen und dem globalen Süden Verschränkungen zwischen Klimawandel, Reproduktion, Abstammungs- und Zukunftsgeschichten, Land und Zugehörigkeit sowie radikalen Formen der Fürsorge.

Wie übersetzt sich Denken oder gelebte Erfahrung in Handlungen? Die Teilnehmer*innen des Study Circles Uneasy Alliances thematisieren in ihrer Konversation die Notwendigkeit und Herausforderung, neue Bündnisformen zu bilden, um über verschiedene soziale Ebenen hinweg Solidarität zu fördern. Sie erkunden gleichermaßen Bündnisse des Unbehagens, die durch geteilte Erfahrungen des Lebens im Neoliberalismus motiviert sind, und Bündnisse, die durch das Zusammenbringen von Gruppen unterschiedlicher Interessen und Hintergründe wie Technologie, Umwelt und nicht-westliche Perspektiven Unbehagen erzeugen können. Diese Konversation ist das Ergebnis eines gemeinschaftlichen Schreib- und Redigierungsprozesses, der durch ein physisches Treffen im Berliner Projektraum Spektrum im November 2018 inspiriert wurde und sich im Anschluss in einem Online-Textpad fortgesetzt hat. Die Ergebnisse sind suggestive Fragmente, die in weiteren Beiträgen und Live-Aktivitäten der transmediale weiter untersucht werden sollen. 

A list of articles, interviews, and projects that have been collected and used as reference in preparation for the Study Circle Affective Infrastructures. The list is being enriched as reflections upon the topic and its discussions continue.

Können Infrastrukturen affektiv sein? Wie stehen Kontroll- und Klassifizierungssysteme und gegenwärtige Problematiken der Fürsorge in Beziehung zueinander? Welche Infrastrukturen helfen dabei, Menschen zu verbinden und neue Welten aufzubauen? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen des Study Circles in der folgenden Konversation; dabei bringen sie Beispiele für Objekte, Gefühle, Technologien und Praktiken ein, die als affektive Infrastrukturen gelten können. Entgegen der Versuchung, die Einträge zu organisieren und klassifizieren, werden sie hier nur diskutiert, aber nicht definiert. In dem Wunsch, Möglichkeiten für Verbindungen und Assoziationen zu eröffnen, entsteht kein Lexikon, sondern ein Archipel von ganz verschiedenen Elementen. Die bewusst ohne klaren Anfangs- oder Endpunkt gehaltene Konversation zielt darauf ab, Handeln und Nachdenken über die eng miteinander verwobenen Realitäten unserer Zeit anzuregen – ebenso wie das Bedürfnis nach lebendigen Infrastrukturen, die kontinuierliche Verschiebungen und Transformationen ermöglichen.

Seiten

/artwork

Matthias Schellenberg
Year: 
1998
Format: 
film/video
Edition: 
1999

/event

Date: 
10.02.1995
Format: 
Screening

/person

/text

Fachbegriffe schwirren auf Konferenzen nur so herum, manchmal erstarren sie in einem geteilten Referenzsystem und manchmal lösen sie sich in Rauch auf. Commons. Versammlung. Neoliberalismus. Wir nehmen an, dass wir alle über das selbe sprechen –aber ist dem so? Jeder weiß, dass wenn man einen Begriff nur oft genug wiederholt er anfängt absurd zu klingen. Fiona Shipwright nahm sich einem dieser Koversationskennzeichen während transmediale 2017 an: dem schwer fassbaren [ever elusive] Wort Infrastruktur.